Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Deutsche Außenpolitik beeinflusst Export

(Frankfurt am Main) - Mit Besorgnis beobachten die exportorientierten Hersteller im Druck- und Papiermaschinenbau, dass die Stabilisierung der Orders auf niedrigem Niveau durch die gegenwärtige deutsche Außenpolitik behindert wird.

"Die deutschen Hersteller werden in aktuellen Vertragsverhandlungen unverblümt mit der einseitigen und unfreundlichen Haltung der Bundesregierung gegenüber den USA konfrontiert, " so Holger Reichardt, Vorsitzender des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im VDMA und Mitglied des Vorstandes der Heidelberger Druckmaschinen AG. "Der Kunde hat Alternativen am Weltmarkt. Man sollte den positiven Patriotismus in den USA, der auch in Geschäftsbeziehungen wirksam wird, nicht unterschätzen. Eine Störung der Kundenbeziehungen kann zu langfristigen Problemen für die deutschen Hersteller in den USA führen", so Reichardt.

Der Druck- und Papiermaschinenbau benötigt stabile Rahmenbedingungen - auch in der Außenpolitik. Diese werden in dem hier vorliegenden Fall durch die UNO geprägt. "Die deutsche Außenpolitik sollte sich im Sinne ökonomischer wie politischer Zusammenhänge auch im Wahlkampf an diese Spielregeln halten" betonte Reichardt.

Die deutschen Hersteller von Druck- und Papiermaschinen sind mit 80 Prozent Exportanteil in besonderem Maße globalen wirtschaftlichen und politischen Einflüssen ausgesetzt. Sie liegen mit dieser Exportquote deutlich über dem Durchschnitt des Maschinen- und Anlagenbaus von 66 Prozent Exportanteil. Der US-amerikanische Markt ist traditionell einer der wichtigsten Auslandsmärkte der Branche und lag in 2001 mit 1,1 Mrd € klar an Platz 1 der Exportmärkte. Die allgemeinen Schwierigkeiten der US-Konjunktur, der hieraus resultierende Rückgang der Werbeausgaben und spezifische Einflüsse des 11. September haben zu deutlichen Einbrüchen für den Druck- und Papiermaschinenbau in diesem Markt geführt. In 2001 und im 1. Halbjahr 2002 musste ein substanzieller Rückgang im Auftragseingang verkraftet werden.

"Deutschlands Ansehen in der Welt ist durch diese Art der Außenpolitik ganz sicher nicht gewachsen. Die Wirtschaft wird dies auszubaden haben, so der Hauptgeschäftsführer des VDMA, Dr. Hannes Hesse. Die deutsch-amerikanischen Beziehungen seien zu wichtig, "als dass man sie wegen kurzfristiger Wahlkampf-Überlegungen belasten sollte".

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

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