Pressemitteilung | Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)

DVGW zu "polyzyklischen aromatischen Kohlenstoffen (PAK)" im Trinkwasser

(Bonn) - Der DVGW als technisch-wissenschaftlicher Verein befasst sich satzungsgemäß mit der Vorsorge und der Sicherung der Trinkwasserqualität in Deutschland. Hierzu werden u.a. Forschungsvorhaben zu Wechselwirkungen zwischen Trinkwasser und Materialien durchgeführt.

In der neuen EG-Trinkwasserrichtlinie (1998), die maßgeblich auf den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basiert, wurde der Grenzwert für PAK von 0,2 Mikrogramm/Liter auf 0,1 Mikrogramm/ Liter gesenkt. In der neuen Trinkwasserverordnung, die voraussichtlich im Jahr 2003 in Kraft treten wird, wird der bundesdeutsche Gesetzgeber diesen Standard übernehmen. Diesen Standard werden ab 2003 alle Wasserversorgungsunternehmen einhalten.

Im Rahmen seiner vorsorglichen satzungsgemäßen Aufgaben wurde die Problematik deshalb vom DVGW rechtzeitig erkannt und aufgegriffen. Dabei wurde festgestellt, dass durch die vorgesehene Absenkung des Grenzwertes regional an tauchgeteerten Rohren unter ganz bestimmten Voraussetzungen erhöhte PAK-Werte auftreten könnten. Dies kann sowohl auf Materialeinflüsse als auch auf den Netzbetrieb zurückgeführt werden.

Betroffen sind tauchgeteerte Rohrleitungen, die in den alten Bundesländern in den 60er und 70er Jahren verlegt wurden. Dies sind etwa 5% der verlegten Rohrleitungen in den alten Bundesländern. In den neuen Bundesländern besteht diese Problematik nicht.

Das Problem ist in Fachkreisen seit Anfang der 90er Jahren bekannt. Schon damals konnte vom damaligen Bundesgesundheitsamt festgestellt werden, dass gesundheitliche Bedenken nicht bestehen. Die betroffenen Versorgungsunternehmen mit tauchgeteerten Rohren im Verteilungsnetz begannen präventiv mit Rohrsanierungsmaßnahmen und kontrollieren routinemäßig ihr Trinkwasser auf PAK.

Um der geänderten Situation in der zukünftigen Trinkwasserverordnung Rechnung zu tragen, aber auch um vertiefende Grundlagenforschung zu betreiben, hat der DVGW Ende 1999 ein Forschungsvorhaben mit vierjähriger Laufzeit initiiert. Endgültige Ergebnisse und ihre Bewertung können erst nach Ablauf des Forschungsvorhabens veröffentlicht werden. Wenn es erforderlich sein sollte, werden entsprechende Empfehlungen ausgearbeitet und den Wasserversorgungsunternehmen gegenüber ausgesprochen.

Quelle und Kontaktadresse:
DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Josef-Wirmer-Str. 1-3, 53123 Bonn Telefon: 0228/91885 Telefax: 0228/9188990

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