Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner BĂŒro

Caritas zu Vermögensdebatte / Umverteilungsdebatten können soziale Gerechtigkeit nicht sichern

(Berlin) - "Die hohe Ungleichheit bei der Verteilung der Vermögen in Deutschland fordert dazu auf, sich mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der SolidaritÀt in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen", macht Caritas-PrÀsident Peter Neher angesichts der aktuellen Debatte zum Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts deutlich.

Auch der Deutsche Caritasverband (DCV) sehe mit Sorge, dass sich die Staatsverschuldung mit der BewÀltigung der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich erhöht hat und die HandlungsfÀhigkeit des Staates gefÀhrdet. Eine Erhöhung der Steuern auf hohe Einkommen und VermögensertrÀge kann dazu beitragen, die angespannte Situation zu entschÀrfen. Angesichts der deutlich zugenommenen Ungleichheit der Vermögensverteilung entspreche dies auch dem Gedanken der Gerechtigkeit.

Es sei allerdings zu kurz gegriffen zu glauben, eine Umverteilung der Vermögen von "oben nach unten" löse die Probleme. "Es ist fĂŒr den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht förderlich, wenn im Sinne einer Robin-Hood-MentalitĂ€t der Eindruck erweckt wird, durch einmalige Vermögensabgaben ließen sich die Probleme öffentlicher Haushalte lösen", so Neher. Die durch Steuerpolitik realistischer Weise erreichbaren Mehreinnahmen könnten die Situation der staatlichen Haushalte erleichtern, aber nicht grundlegend Ă€ndern. Es bestehe die Gefahr, dass Umverteilungsdebatten zu Neid-Debatten werden, die fĂŒr die SolidaritĂ€t in der Gesellschaft wenig hilfreich wĂ€ren.

"Um SolidaritĂ€t zu sichern, brauchen wir darĂŒber hinaus eine Sozialpolitik, die prĂ€ventive Maßnahmen deutlich stĂ€rker fördert als bisher. Und wir brauchen eine kritische Auseinandersetzung ĂŒber die Effizienz der eingesetzten Mittel", fordert Neher. Es sei ein Gebot sozialer Gerechtigkeit, die vorhandenen Mittel so wirksam wie möglich einzusetzen, um Ungerechtigkeit durch Ineffizienz zu vermeiden.

Die Eckpunkte des Deutschen Caritasverbandes zur Debatte zur Steuerpolitik finden Sie hier: http://www.meine-caritas.de/files/newsletters/ee2e0676-a6de-472b-b8b5-40f82a85bb4f/082e9c4b-405d-40c5-b418-deebc5026dcf/documents/45_Eckpunkte_Steuerpolitik.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. Berliner BĂŒro, Haus der Deutschen Caritas Claudia Beck, Pressesprecherin Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 2844476, Telefax: (030) 28444788

(cl)

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