Pressemitteilung | DDV - Deutscher Dialogmarketing Verband e.V.

Bundesregierung plant Verlängerung des Post-Monopols bis 2007

(Wiesbaden) - In den letzten Jahren haben sich La Poste, PT Holland und die Royal Mail, aber auch einige deutsche Newcomer sehr gute Ausgangspositionen geschaffen. Die ausländischen Postgesellschaften haben aber in ihren angestammten Märkten das Monopol weiterhin geschützt.

Die Befürchtungen der Deutsche Post Verantwortlichen gehen dahin, dass sich diese kapitalkräftigen Gesellschaften auf dem deutschen Markt ein kräftiges Stück aus dem Kuchen schneiden, es im Gegenzug der Deutschen Post nicht erlaubt wird, in gleicher Weise im Ausland tätig zu werden.

Diese Sorge teilt offenbar der Bundeswirtschaftsminister. Er möchte den lukrativen Briefmarkt für weitere fünf Jahre nahezu ausschließlich für die Deutsche Post reservieren. Dass er damit gleichzeitig auch allen anderen Firmen, die sich mit der Aussicht auf Freigabe in diesem Markt etabliert haben, das Wasser abgräbt, scheint ihn dabei nicht sonderlich zu kümmern. Aber gerade diese Firmen haben den letzten Jahren kräftig investiert und dabei mehr als 30.000 Arbeitsplätze geschaffen.. Den meisten war klar, dass mit den begrenzten Lizenzen nur schwer oder gar kein Geld zu verdienen ist, im Gegenteil, dass kräftig investiert werden musste. Das wurde mit Aussicht auf die Freigabe des Marktes 2003 in Kauf genommen. Die Aussicht, weitere fünf Jahre auf Gewinne verzichten zu müssen, wird einige zum Aufgeben zwingen. Der vom Direktmarketing dringend gewünschte Wettbewerb rückt in weite Ferne.

Wenn überhaupt ein Effekt erzielt wird, dann das genaue Gegenteil. Die einzigen, die die nochmalige Durststrecke überstehen können, sind die kapitalkräftigen ausländischen Postgesellschaften. Ihnen fallen die zur Aufgabe gezwungenen Firmen wie reife Früchte in die Hände.

Und was genauso schlimm ist, das Direktmarketing geht leer aus. Es wird weiterhin bei der unsinnigen Definition der Werbepost anhand des Inhaltes bleiben. Es werden nicht Notwendigkeiten und Gesetze des Marktes die Produkte und Preise bestimmen, sondern Regeln aus der Schublade des Monopolschutzes.

Ein Markt, der als einziger hohe Zuwächse verzeichnet und nach Einschätzung aller Experten zweistellige Zuwachsraten hergäbe, wird auf Sparflamme gekocht. Jeder, der weiß, dass ein erfolgreiches Mailing erhebliches Zusatzgeschäft in Form von Bestellungen, Paketen, Rechnungen, Mahnungen und Folgemailings nach sich zieht, kann das nur mit Kopfschütteln quittieren.

Das Komitee Post und Distribution des DDV hat in den letzten Wochen diese Themen mit anderen Verbänden, Markteilnehmern und Politikern diskutiert. Der Deutsche Direktmarketing Verband e.V. (DDV) kann der von Wirtschaftsminister Müller vorgeschlagenen und vom Kabinett am 29. März gebilligten Verlängerung des Postgesetzes nicht zustimmen. Der Verband fordert eine völlige Freigabe der Werbepost und Planungssicherheit für neue Postdienstleister. Das beinhaltet eine Neudefinition der Inhaltsgleichheit.

Daher werden in den nächsten Wochen alle Hebel in Bewegung gesetzt um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Unter anderem wird der Verband seine Mitgliedsunternehmen bitten, in Schreiben an die politisch Verantwortlichen in ihren Wahlkreisen das Gewicht des Direktmarketings und seine Rolle am Arbeitsmarkt nachhaltig zu vermitteln. Über die Aktionen und die Ergebnisse wird der DDV zeitnah unterrichten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Direktmarketing Verband e.V. (DDV) Hasengartenstr. 14 65189 Wiesbaden Telefon: 0611/977930 Telefax: 0611/9779399

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