Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Bundesregierung darf 5G-Vorsprung nicht verspielen

(Hannover) - VDMA-Umfrage: Mehrheit der Maschinenbauer plant die Ausrüstung ihrer Produkte mit einer 5G-Schnittstelle / Innovativer Ansatz privater Campusnetze darf nicht ins Stocken geraten / VDMA fordert schnelle Einigung zugunsten des Gebührenordnungsentwurfs

Deutschland will mit der Vergabe lokaler 5G-Frequenzen einen einzigartigen Weg gehen. Das gibt Industrieunternehmen die Möglichkeit, einen weltweit führenden Produktionsstandort aufzubauen. Eigene Campusnetze auf dem Werksgelände zu betreiben, bietet die Möglichkeit hoher Agilität. "Dieser Ansatz wird Innovationen im Bereich der Anwendung von 5G im Maschinen- und Anlagenbau beflügeln und die Verschmelzung der Domänen Funktechnologie und Maschinenbau beschleunigen", sagt Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer VDMA Elektrische Automation. Dass dieser Ansatz richtig ist, zeigt die jüngste Umfrage des VDMA über "5G im Maschinenbau" unter seinen Mitgliedsfirmen. Mit einer großen Mehrheit von 69 Prozent planen Maschinen- und Anlagenbauer, ihre Produkte mit einer 5G-Schnittstelle auszurüsten. 35 Prozent der Befragten planen, ein Campusnetz einzuführen. Weitere 21 Prozent sind dabei noch unentschlossen. Bislang plant nur ein geringer Anteil autonome Campusnetze mit eigener 5G-Infrastruktur aufzubauen. Gut die Hälfte der Befragten planen dies in Zusammenarbeit mit nationalen Netzbetreibern.

Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit

Von 5G erwarten die befragten Unternehmen, dass unter anderem die Flexibilität in der Produktion und die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte durch ihre intelligente Vernetzung und drahtlose Kommunikationsfähigkeit in Echtzeit gesteigert werden können. Damit dies gelingt und 5G-Projekte in die Realität umgesetzt werden können, fordert der VDMA eine baldige Eröffnung der Frequenzvergabe, welche schnell, einfach und unbürokratisch geregelt sein sollte. Gedanken macht sich der Maschinen- und Anlagenbau beim erforderlichen Investitionsvolumen und der Frage, ob die 5G-Technologie für die Unternehmen bezahlbar bleibt.

Schnelle Einigung zugunsten des Gebührenordnungsentwurfs nötig

Der VDMA bedauert, dass eine schnelle Eröffnung der Frequenzvergabe als unwahrscheinlich gilt, da das Finanzministerium die fünffache Gebühr im Vergleich zum bisherigen Entwurf der Gebührenordnung von der Bundesnetzagentur fordert. "Es wäre ein Treppenwitz, wenn die Bundesregierung unseren mühsam erarbeiteten zeitlichen Vorsprung über dieser Frage vertändelt. In Zeiten des digitalen Wandels braucht Deutschland auch eine 'echtzeitfähige' Politik", fordert Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. "Die Befragung unserer Mitglieder zeigt, dass der Maschinen- und Anlagenbau bereit ist, in 5G zu investieren. Aber ohne Kostenrahmen fällt die Projektierung schwer." Der Streit zwischen den Ressorts muss schnell beigelegt werden - zugunsten des bisherigen Gebührenordnungsentwurfs. "Die Gebührengestaltung darf nicht dazu führen, dass eine Eintrittsbarriere in 5G für den innovativen Mittelstand errichtet wird, welche die Innovationskraft hiesiger Wertschöpfungsketten und den Standort Deutschland hemmen würde", betont Rauen.

Der VDMA unterstützt seine Mitglieder beim Thema 5G

Laut Umfrage haben 42 Prozent der Befragten Grundkenntnisse und 26 Prozent geringe Kenntnisse im Bereich Mobilfunk. Den höchsten Informationsbedarf hat der Maschinen- und Anlagenbau darin, wie Produkte mit einer 5G-Schnittstelle ausgerüstet werden können. Außerdem sind die Themen 5G-Infrastruktur und die 5G-vernetzte Produktion für die Befragten relevant. Hierzu wird im Rahmen der VDMA 5G User Group ein Leitfaden "5G im Maschinen- und Anlagenbau" erarbeitet, welcher zur Hannover Messe 2020 erscheinen wird. Das Maschinenbau-Institut des VDMA bietet ein Seminar zum Antragsverfahren für lokale 5G Netze an. Über die neue 5G Themenseite https://ea.vdma.org/5G wird zu Neuigkeiten rund um 5G im Maschinen- und Anlagenbau informiert.

Startschuss der 5G CMM Expo

Vom 8. - 10. Oktober 2019 öffnen sich erstmals die Tore der 5G CMM Expo auf dem Messegelände in Hannover. Der VDMA ist Ideengeber und ideeller Träger für die 5G CMM Expo und organisiert unter anderem ein Startup-Event. Die 5G CMM Expo hat das Potential, sich zur Weltleitmesse rund um 5G und der Vernetzung mobiler Maschine zu entwickeln. Damit existiert ein wichtiges Tor, um 5G-Innovation aus Deutschland und Europa international zu verbreiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Holger Paul, Leiter Kommunikation Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Fax: (069) 66031511

(sf)

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