Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Baukrise schlägt sich auf Bereich Informationstechnologie nieder

(Berlin) - Die Abkopplung der Bauwirtschaft von der allgemeinen Konjunktur schlägt sich auch im Bereich der Informationstechnologien nieder. Der Bau hinkt hinter der Entwicklung im Dunstkreis der sogenannten neuen Medien hinterher. Das erklärte der Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Dieter Rappert, am Mittwoch zur Eröffnung der ersten Fachmesse für Informationstechnologie und Kommunikation im Bauwesen Build-IT in Berlin. Das betreffe sowohl die Präsenz im Internet als auch die Teilnahme am elektronischen Handel, erklärte er vor Journalisten. Die Ursache dessen bestehe in der vornehmlich klein- und mittelständisch geprägten Struktur der Branche. Betriebliche Abläufe seien zudem erst dann zu optimieren, wenn innerhalb der Firmen Einzelplatzlösungen zu leistungsfähigen Kommunikationsnetzen erweitert worden sind. Erst mit der Unternehmensgröße steige der Grad der Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme.

Nach den Worten des Vizepräsidenten ist die Bauwirtschaft dennoch kein IT-Muffel. Es werden dort mehr Ausschreibungen über Datenbanken - also online - abgewickelt als in anderen Branchen. Ursache dessen ist ein Quasi-Standard, der von einem gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen entwickelt wurde und den problemlosen Austausch baurelevanter Daten ermöglicht. Darauf blickt das Ausland voller Neid, bemerkte Rappert.

"Angesichts der Wertschöpfungskette von Bauprojekten vom Auftraggeber bis hin zum Zulieferer ist offenkundig, dass sich neben der Online-Auftragsabwicklung weitere Ansatzpunkte für den elektronischen Handel im Baubereich ergeben. Zu denken ist an das Entstehen sogenannter Bauportale oder virtueller Marktplätze." Solche Lösungen befinden sich nach Auffassung des Vizepräsidenten noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Es bestehe die Gefahr, dass zu viel Aktionismus betrieben wird und erforderliche Funktionalitäten auf der Strecke bleiben. So sei es bisher nicht gelungen, einheitliche Gewerkegliederungen anzubieten.

Die nächsten 3 bis 5 Monate werden zeigen, welcher Anbieter für seine Kunden den höchsten Mehrwert erzielt, so Rappert. Er bestehe in möglichst niedrigen Transaktionskosten der Projektbeteiligten.

Die Entwicklung des E-Commerce beurteilte der Vizepräsident wegen des äußerst hohen Kommunikationsbedarfs der Bauwirtschaft als sehr dynamisch. Das Bundeswirtschaftsministerium fördere daher ein Pilotvorhaben, mit dem das Entstehen und Verwalten komplexer Projekte mit neuen Medien gestaltet wird. Eine möglichst breite Mitwirkung werde ausdrücklich erbeten.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Kurfürstenstr. 129 10785 Berlin Telefon: 030/212860 Telefax: 030/21286240

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