Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Baukonjunktur in Deutschland: - Baunachfrage deutlich eingebrochen - 14 % weniger Aufträge und Umsatz im Juli - Prognose 2000 nach unten korrigiert

(Berlin) - Trotz günstiger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist die Baunachfrage in den Sommermonaten dramatisch eingebrochen. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie am 22. September in Berlin mitteilte, ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Juli im Vorjahresvergleich real um 14,2 % zurückgegangen. Für die Monate Januar bis Juli 2000 errechnet sich damit ein Auftragsminus von 9,1 %.Von der Auftragsschwäche waren sowohl west- als auch ostdeutsche Baubetriebe betroffen. In den alten Bundesländern betrug der Rückgang im Juli 13,6 %, in den neuen Bundesländern waren es sogar 15,9 %. Für die Monate Januar bis Juli 2000 ergibt sich damit ein Auftragsminus von 7,9 % in den alten und 12,8 % in den neuen Bundesländern.

Der Auftragsmangel schlägt direkt auf die Bauproduktion durch. Der Umsatz sank im Juli gegenüber dem Vorjahr um 13,8 %. In Ostdeutschland mussten die Baubetriebe Produktionseinbussen von 21 % hinnehmen, in Westdeutschland gingen die Umsätze um 11,3 % zurück. Der Hauptverband macht in diesem Zusammenhang auf ein Süd-Nord-Gefälle in Westdeutschland aufmerksam. In Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie im Saarland lag in den Monaten Januar bis Juli die Bauproduktion noch über dem Vorjahresstand, in den übrigen Bundesländern ging sie hingegen zurück, darunter in Nordrhein-Westfallen um 7,8 % .

Vor dem Hintergrund der extrem ungünstigen Daten in den letzten Monaten sieht sich der Hauptverband gezwungen, seine Frühjahrsprognose nach unten zu korrigieren. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass in diesem Jahr der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 3 % hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleibt, wir rechnen mit einem Minus von 1 % in Westdeutschland und 9 % in Ostdeutschland“, resümiert RA Michael Knipper. Parallel dazu hat der Verband auch seine Arbeitsmarktprognose für das Jahr 2000 revidiert. Es wird nunmehr der Abbau von rund 70.000 Arbeitsplätzen im Bauhauptgewerbe erwartet.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: 030/212860 Telefax: 030/21286240

NEWS TEILEN: