Pressemitteilung | Verband Wohneigentum e.V. (VWE)

Baukindergeld kommt bei jungen Familien an / Weitere Eigenkapital-Spritze gefordert

(Bonn/Berlin) - Die Zahlen sprechen für sich. Im Werkstattgespräch "Wohneigentumsförderung" im Rahmen des Immobilienwirtschaftlichen Dialogs des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI), wurde Jahresbilanz gezogen.

"Allen Unkenrufen zum Trotz - das Baukindergeld unterstützt zielgerecht junge Familien beim Erwerb von Wohneigentum", stellt Manfred Jost, Präsident des Verbands Wohneigentum (VWE), zufrieden fest. Am 17.12.2019 debattierte die Fachrunde mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Marco Wanderwitz, Vertretern der KfW sowie wohnungswirtschaftlichen und Verbraucher-Verbänden die aktuelle Erhebung der Förderbank KfW.
Im Zusammenspiel von Kaufnebenkosten und Eigenkapitalbedarf betont Jost jedoch: "Sichtbar wird, dass das Baukindergeld das Eigenkapital der jungen Familien zwar stärkt, der Zuschuss aber praktisch für die hohe Grunderwerbsteuer und sonstige Nebenkosten aufgebraucht wird. Die Koalition muss endlich ein Konzept zu einem Bürgschaftsprogramm zur weiteren Stärkung von Eigenkapital vorlegen. Dies würde dem Eigentumserwerb deutlich voranbringen."

Fakten und Folgerungen

Seit September 2018 bis November 2019 wurden rund 170.000 Förderanträge mit rund 3,6 Mrd. Euro unterstützt. Belegt ist, dass die Zielgruppe junger Familien mit niedrigem bis mittlerem Haushaltseinkommen erreicht wird. Rund 62 Prozent der Empfänger haben ein zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen bis 40.000 Euro, 38 Prozent liegen darüber. Damit ist belegt, dass sich die vielfach behaupteten Mitnahmeeffekte im Rahmen halten. Denn Haushalte bis 40.000 Euro Jahreseinkommen oder knapp darüber würden ohne Zuschuss nicht bauen oder kaufen können.

Selbstgenutztes Wohneigentum, insbesondere Einfamilienhäuser, sind die angestrebte Wohnform von Familien. So haben 44 Prozent der Antragsteller ein Kind, 43 Prozent zwei Kinder, 11 Prozent drei Kinder und 2 Prozent mehr Kinder. Das Alter der Kinder entspricht ebenfalls dem Konzept: bei 35 Prozent der Familien sind die Kinder bis 2 Jahre alt, bei 31 Prozent, 3 bis 6 Jahre und bei 34 Prozent über 6 Jahre. Die jungen Familien sind diejenige Zielgruppe, die zum Ansparen von Eigenkapital noch nicht genug Erwerbseinkommen erwirtschaften konnte, aber genau in der Phase mit kleinen Kindern das eigene Haus am besten nutzen kann.

Neubau oder Bestand

Das Erwerbsverhalten der Bezieher von Baukindergeld entspricht inzwischen dem der nicht geförderten Interessenten: 26 Prozent erwerben Neubau, 74 Prozent kaufen aus dem Bestand. Die Kritik, es werde zu viel in den Bestand investiert, anstatt neuen Wohnraum zu schaffen, geht fehl. Sie übersieht, dass ressourcenschonende Sanierung von Bestandsimmobilien modernen Wohnraum erhält und sich auf die Struktur von Städten und Dörfern, Siedlungen, Quartieren zukunftsfähig auswirkt.

Das Resümee ist für den VWE positiv. Das Baukindergeld verhilft vielen jungen Familien dazu, sich den Traum von den eigenen 4 Wänden erfüllen zu können. Weitere Maßnahmen für die Wohneigentumsbildung müssen hinzukommen, angefangen bei Eigenkapitalstärkung durch ein KfW-Bürgschaftsprogramm bis zur Entlastung von hohen Kaufnebenkosten, insbesondere der Grunderwerbsteuer bei selbstgenutztem Wohneigentum.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Wohneigentum e.V. Petra Uertz, Bundesgeschäftsführerin Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn Telefon: (0228) 6046820, Fax: (0228) 6046825

(sf)

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