Pressemitteilung | FBMA-Stiftung / FBMA Food & Beverage Management Association e.V. i.L.

Basel II kann Chance für die Gastronomie sein

(Dortmund) - Die bisherigen Regelungen bei der Kreditvergabe werden sich entscheidend verändern. Basel II heißt das Stichwort. Viele Hotel- und Gastronomiebetriebe lehnen das Verfahren ab, die Höhe der Kreditzinsen durch ein so genanntes Rating, das die Bonität des Unternehmens ermittelt, zu bestimmen. „Damit legen die Banken den Unternehmern, die etwas investieren wollen, die Daumenschrauben an“, lautet ein gängiges Urteil, da es nun wegen der verschärften Kriterien der Banken schwieriger werde, überhaupt einen Kredit zu bekommen. Doch die Food + Beverage Management Association (FBMA) gewinnt der neuen Regelung auch positive Aspekte ab. „Basel II kann eine enorme Chance für Betriebe in der Hotel und Gastronomiebranche sein“ , sagt Bernhard Rothenberger, Vize-Präsident der FBMA.

Im Moment habe die gesamte Branche ohnehin mit der Skepsis der Banken bei der Kreditvergabe zu kämpfen. Die Gründe hierfür sieht Rothenberger vor allem in der geringen Eigenkapitaldecke der Hotellerie- und Gastronomiebetriebe sowie dem lohn- und kostenintensiven Gewerbe. Deshalb sei es ratsam, Geldinstitute als Partner zu verstehen und gemeinsam die Voraussetzungen für ein gutes Rating zu schaffen, denn je besser das Rating, desto geringer der Zins.

„In das Rating nach Basel II fließen nun nicht mehr nur Bilanzen und das Eigenkapital ein, es werden auch die weichen Faktoren berücksichtigt“, erklärt Rothenberger. Dazu gehören unter anderem die Art der Unternehmensführung, der Fortbildungsstand der Mitarbeiter, die Vertriebsstruktur, selbst die Nachfolgeregelung werde in die Klassifizierung einfließen. „Dies ist die Gelegenheit, ein schlüssiges und umfassendes Unternehmenskonzept zu erstellen.“ Die Vorteile liegen für den Vize-Präsidenten der FBMA auf der Hand. „Betriebe, die sich schon heute auch ohne konkreten Finanzmittelbedarf von ihrer Bank raten lassen, können ihre Entwicklung in den nächsten Jahren besser dokumentieren. Zusätzlich wirken sie vertrauensbildend und erlauben einen professionellen Auftritt bei der Hausbank, wenn es wirklich einmal ernst wird.“ Die Anforderungen, die Basel II stelle, seien ohnehin für die Erfüllung einer modernen und effektiven Betriebsführung unumgänglich. Eventuelle Schwachstellen könnten somit bereits im Vorfeld verbessert werden.

Ob man Basel II nun positiv oder negativ gegenüberstehe, auseinandersetzen müsse man sich mit der neuen Regelung in jedem Fall. Konkret: „Die heimische Hotellerie und Gastronomie muss ihren Finanz- und Geschäftsalltag umkrempeln und die Transparenz erhöhen“, so Rothenberger. Von den Kreditinstituten fordert die FBMA allerdings auch mehr Homogenität. „Es ist immer noch so, dass die Kreditvergabe von Bank zu Bank unterschiedlich gehandhabt wird und viele den Schwerpunkt ihrer Bewertung allein auf den Finanzbereich legen.“ Sein Fazit: „Wird Basel II im Vorfeld der Kreditvergabe als wirkungsvolles Steuerungs- oder Kontrollinstrument begriffen, können beide Parteien davon profitieren.“

Die FBMA ist der gastgewerbliche Fachverband für Führungskräfte mit Sitz in Dortmund. Der Fachverband wurde 1974 in Hannover gegründet. Derzeit hat der Verband rund 500 Mitglieder. Erfahrungsaustausch und Weiterbildung von Managern sowie leitenden Mitarbeitern und die Förderung der Nachwuchskräfte im Food + Beverage-Bereich sind die hauptsächlichen Aufgaben und Zielsetzungen der FBMA.

Quelle und Kontaktadresse:
Food + Beverage Management Association e.V. (fbma) c/o WIHOGA Rombergpark 67-71, 44225 Dortmund Telefon: 0231/7930553, Telefax: 0231/7930554

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