Pressemitteilung | Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)

BÖLW fordert Bauern auf, die Bekanntgabe von Gentechnik-Anbauversuchen über die Staatshaftung zu erzwingen

(Berlin) - Bereits seit dem 5.5.2004 ist bekannt, dass gentechnisch veränderter Mais in fünf Bundesländern auf Versuchsflächen angebaut wurde. Weder die Öffentlichkeit noch die Bauern wurden bislang informiert, wo die entsprechenden Felder liegen. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), in dem die Verbände von landwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern und Händlern von Öko-Produkten organisiert sind, wendet sich nun an alle Biobauern ebenso wie an alle ohne Gentechnik wirtschaftenden konventionellen Bauern. Er fordert sie auf, bei den zuständigen Landesbehörden Auskunft zu den Freisetzungsorten zu verlangen. Wird die Auskunft verweigert, sollen die Bauern ihre Kosten für prophylaktische Gen-Analysen der Ernten über die Staatshaftung geltend machen.

Dieser Anspruch entsteht, weil Deutschland nach den geltenden EU-Vorgaben bereits vor Monaten ein Anbauregister hätte einführen müssen, aus dem ersichtlich ist, wo Gentechnik angebaut wird.

Der Vorsitzende des BÖLW, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein erklärte dazu: "Es ist ungeheuerlich, wie Landwirte und ihre Abnehmer schutzlos dem Risiko hoher wirtschaftlicher Verluste und der Beschädigung ihres Ansehens ausgesetzt werden. Denn ohne Kenntnis der Anbauorte weiß niemand, ob er nicht mit Pollenkontamination rechnen muss."

Löwenstein forderte den deutschen Bauernverband auf, sich der Forderung nach Bekanntgabe der Flächen und Bezahlung der Auskreuzungs-Überwachung durch Analysen anzuschließen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) Marienstr. 19-20, 10117 Berlin Telefon: 030/28482-300, Telefax: 030/28482-309

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