Pressemitteilung |

BDH zu neuen Abschreibungstabellen: Verlängerung am Reißbrett realitätsfern

(Berlin) - Abschreibungen sind kein Instrument der steuerlichen Beliebigkeit. Steuerliche Änderungen dürfen nicht fortwährend auf dem Rücken der vielen Personenunternehmen und Einzelunternehmen erfolgen. Bereits im Rahmen des
Steuersenkungsgesetzes tragen kleine und mittlere Unternehmen die Einschränkungen bei den Abschreibungen von 13,5 Milliarden DM voll mit. Eine weitere Benachteiligung muss verhindert werden. Dies forderte Dr. Michael Fuchs, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Handelsverbände (BDH), heute in Berlin.

Abschreibungszeiten dürfen sich nicht nur an statistischen Übersichten über technisch mögliche Nutzungsdauern orientieren, sondern müssen auch betriebswirtschaftlich Aspekten hinreichend Rechnung tragen, so Dr. Fuchs weiter. Eine generelle Verlängerung der Abschreibungszeiten beispielsweise von Personalcomputern von vier auf sechs Jahre entspricht nicht den immer schnelleren Veränderungen in der Wirtschaftswelt im Zeitalter der Globalisierung. Massive Verlängerungen verzögern den Strukturwandel, blockieren Investitionen und gefährden Arbeitsplätze. Die von der Bundesregierung versprochene Modernisierung würde so mittels Steuererhöhungen durch die Hintertüre ausgebremst.

Eine Verlängerung der Abschreibungszeiten um durchschnittlich über 40 Prozent, wie der jüngste Entwurf des Bundesfinanzministeriums vorsieht, ist realitätsfern und mittelstandsfeindlich. Sie geht finanziell auch weit über die im Steuersenkungsgesetz eingeplanten 3,45 Milliarden DM hinaus. Es wäre daher ein gutes Signal, wenn die Politik ihre ursprünglichen Pläne zu den Akten gibt. Eine Verlängerung der amtlichen Abschreibungstabellen kann nicht
realitätsfern am Reißbrett festgelegt werden, so Dr. Fuchs weiter. Bevor Bund und Länder abschließend über die Verlängerung der geplanten amtlichen Abschreibungstabellen beraten, müssen die Wirtschaftsverbände einbezogen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Handelsverbände e.V. (BDH) Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Telefon: 030/5900995-21 Telefax: 030/5900995-39

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