Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zur Nationalen Wasserstoffstrategie / Meilenstein für die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft - Nachbesserungen im Wärmemarkt erforderlich

(Berlin) - Am Mittwoch hat das Bundeskabinett die nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Sie soll die Grundlage für den Aufbau eines Marktes für Wasserstoff bilden und dazu beitragen, Deutschland zum Vorreiter in Wasserstofftechnologien zu machen.

"Es ist gut, dass die lange erwartete Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung nun endlich vorliegt. Sie formuliert wichtige Grundlagen für die Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärmesektor mit gasförmigen Energieträgern. Darauf müssen wir aufbauen und in der Umsetzung Tempo machen. Mit der Strategie zeigt die Bundesregierung, dass leitungsgebundene, gasförmige Energieträger ein zentraler Baustein der Energiewende und für das Erreichen der Klimaschutzziele sind", sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

"Gut ist, dass alle Anwendungssektoren in der Strategie grundsätzlich erwähnt werden - gerade mit Blick auf den Wärmemarkt werden aber Potenziale verschenkt. Das ist umso bedauerlicher, als dass der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft eine Chance für alle Sektoren ist, um Treibhausgasemissionen zu senken - vom Hochofen bis zum Heizkessel. Im Wärmemarkt ermöglichen steigende Anteile erneuerbarer und dekarbonisierter Gase bezahlbaren Klimaschutz." Nur ein möglichst breiter und technologieoffener Ansatz garantiere einen umfassenden Markthochlauf, stetig wachsende Beiträge zum Erreichen der Klimaschutzziele sowie die Zukunftsfähigkeit der Gasinfrastruktur.

Wichtig sei jetzt, dass die Bundesregierung die in der Wasserstoffstrategie geplanten Maßnahmen zeitnah umsetze. Dies sei nicht nur erforderlich, um die Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärme voranzubringen, sondern auch, um Investitionen in neue Technologien auszulösen. "Mit Blick auf erneuerbaren Wasserstoff müssen hierfür die immer noch bestehenden Hemmnisse beim Ausbau der regenerativen Stromerzeugung beseitigt werden", sagt Andreae.

Beim Start in die Wasserstoffwirtschaft nimmt die Energiewirtschaft eine ganz entscheidende Rolle ein - von der Erzeugung über den Transport in Gasleitungen bis hin zur Nutzung in den verschiedenen Anwendungen. Die Energiewirtschaft engagiert sich bereits heute in vielen Power-to-Gas Projekten zur Erzeugung von erneuerbarem und dekarbonisiertem Wasserstoff sowie zahlreichen Forschungsprogrammen. Daher sollte bei der Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie der Blick auf energiewirtschaftliche Zusammenhänge gewahrt bleiben. Der BDEW wird in Kürze eine Roadmap Gas veröffentlichen, in der die Vorstellungen der Energiewirtschaft für eine Wasserstoffwirtschaft dargelegt werden.

Auch auf europäischer Ebene müsse das Thema Wasserstoff weiter vorangetrieben werden. "Um Importpotenziale erschließen zu können, ist eine frühzeitige Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union wichtig. Die Bundesregierung sollte in ihrer EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte daher den Aufbau eines europäischen Wasserstoffprojektes forcieren." Dazu gehöre vor allem eine einheitliche Definition von grünen und dekarbonisierten Gasen und die Schaffung eines Handelssystems für diese Produkte, inklusive eines EU-weiten, transparentes Nachweissystems. Der BDEW erarbeitet hierzu bereits Vorschläge.

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Julia Löffelholz, Pressereferentin Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(tr)

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