Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zum Treffpunkt Netze 2009: Netzinvestitionen sind gefährdet / Rahmenbedingungen werden von Energiebranche als schwierig angesehen

(Berlin) - "Es gibt inzwischen erhebliche Probleme bei der Umsetzung der geplanten Netzinvestitionen bei den deutschen Energieunternehmen. Die Investitionen bei den Stromnetzbetreibern sind im Jahr 2007 entgegen der ursprünglichen Planung um ein Drittel regelrecht eingebrochen", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die Ergebnisse einer Erhebung. Die Investitionen in die Gasnetze lagen 2007 zwar auf dem geplanten Niveau. Für die Folgejahre befürchtet der BDEW jedoch Kürzungen auch bei den Gasnetzbetreibern.

Dafür gebe es zwei wesentliche Gründe. "Die Rahmenbedingungen für Netzinvestitionen werden zunehmend schlechter. Die deutsche Energiebranche will Milliardenbeträge in die Netze stecken. Doch durch eine einseitige Regulierung, die sich in erster Linie nur um die Preise und nicht um die Qualität und Versorgungssicherheit dreht, werden die Investitionsbedingungen zunehmend schwierig", erläuterte Hildegard Müller.

Außerdem wirkten auch die langwierigen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren investitionshemmend. "Die deutsche Energiewirtschaft braucht schnell zügige Genehmigungsverfahren beim Leitungsbau und international konkurrenzfähige Renditen durch einen angemessenen Regulierungsrahmen", betonte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Die Energiebranche will handeln und investieren, aber dann muss man sie auch lassen. In der Praxis wird die Situation für die Unternehmen aber nicht besser, sondern zunehmend schwieriger", erklärte Müller. Das zeigten die Erfahrungen der Mitgliedsunternehmen.

Bis zum Jahr 2020 sind nach BDEW-Angaben rund 40 Milliarden (Mrd.) Euro Investitionen allein in die Stromnetze erforderlich. "Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern, werden wir dieses dringend notwendige Investitionsziel verfehlen", so Müller. Schon jetzt seien eigentlich höhere Investitionen erforderlich, um die Stromnetze auf die Verlagerung der Erzeugungsschwerpunkte und die zunehmenden Einspeisungen aus erneuerbaren Energien vorzubereiten. Hinzu komme der Reinvestitionsbedarf zum Erhalt der hohen Versorgungssicherheit in Deutschland.

Ursprünglich hatten die Stromversorger für 2007 Netzinvestitionen in Höhe von 3,3 Mrd. Euro geplant, tatsächlich wurden es 2,4 Mrd. Euro. "Dieser Trend dürfte sich weiter fortsetzen", erklärte Müller. Schon jetzt hätten die Stromnetzbetreiber nach BDEW-Angaben ihre geplanten Investitionen für die Jahre 2008 und 2009 von insgesamt 7,7 Mrd. Euro auf 6,5 Mrd. Euro um 16 Prozent nach unten korrigiert.

Die tatsächlichen Netzinvestitionen der Gasversorger blieben im Jahr 2007 mit rund 1,3 Mrd. Euro auf dem geplanten Niveau (1,3 Mrd. Euro). Für die Jahre 2008 und 2009 haben die Gasnetzbetreiber ihre Investitionsplanungen vorerst von insgesamt 2,8 Mrd. Euro auf 3,6 Mrd. Euro erhöht. "Jedoch ist auch bei den Gasnetzen nicht ausgeschlossen, dass es aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren zu ähnlichen Entwicklungen wie bei den Stromnetzen kommen kann", sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Hauptgeschäftsstelle Frank Brachvogel, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

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