Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zum Jahresbericht 2008 der Bundesnetzagentur: Bedingungen für Netzinvestitionen sind nicht günstig / Geplante Investitionen der Energiebranche sind bereits gesunken

(Berlin) - "Es ist richtig, wenn die Bundesnetzagentur den funktionierenden Wettbewerb im Energiemarkt bestätigt. Es ist jedoch falsch, wenn der Eindruck erweckt wird, die Energieunternehmen hätten günstige Bedingungen für Netzinvestitionen." Das erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zum Jahresbericht 2008 der Bundesnetzagentur.

Es sei zwar zutreffend, dass die geplanten Investitionen für die Jahre 2007 bis 2009 grundsätzlich einen Aufwärtstrend im Vergleich zu den Vorjahren aufwiesen. Aber dies seien geplante Investitionen. "Die tatsächlichen Investitionen bei den Stromnetzbetreibern sind jedoch im Jahr 2007 entgegen der ursprünglichen Planung um ein Drittel eingebrochen. Schon jetzt haben die Stromnetzbetreiber ihre geplanten Investitionen für die Jahre 2008 und 2009 von insgesamt 7,7 auf 6,5 Milliarden Euro um 16 Prozent nach unten korrigiert.", betonte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Diese Entwicklung könnte sich bei den tatsächlichen Investitionen wiederholen.

Dafür gebe es zwei wesentliche Gründe. "Durch eine einseitige Regulierung, die sich in erster Linie nur um die Preise und nicht um die Qualität und Versorgungssicherheit dreht, werden die Investitionsbedingungen zunehmend schwierig. Die langwierigen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren wirken zusätzlich investitionshemmend", sagte Müller. Die deutsche Energiewirtschaft brauche jetzt zügige Genehmigungsverfahren beim Leitungsbau und international konkurrenzfähige Renditen durch einen angemessenen Regulierungsrahmen.

Bis zum Jahr 2020 sind nach BDEW-Angaben rund 40 Milliarden Euro Investitionen allein in die Stromnetze erforderlich. "Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern, werden wir dieses dringend notwendige Investitionsziel verfehlen", so Müller. Schon jetzt seien eigentlich höhere Investitionen erforderlich, um die Stromnetze auf die Verlagerung der Erzeugungsschwerpunkte und die zunehmenden Einspeisungen aus erneuerbaren Energien vorzubereiten. Hinzu komme der Reinvestitionsbedarf zum Erhalt der hohen Versorgungssicherheit in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Hauptgeschäftsstelle Frank Brachvogel, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

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