Pressemitteilung |

AgV gegen Wechselgebühren für Stromkunden

(Bonn) - Als indiskutabel und absurd bezeichnet die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) in Bonn den Vorschlag, Wechselgebühren für Stromkunden einzuführen. Auf dem Strommarkt müssen Verbraucher nicht vor Dumpingangeboten geschützt werden, sondern vor weiteren Hürden im Wettbewerb. Für private Kunden gibt es hier ohnehin noch zu viele Hemmnisse, meinen die Verbraucherverbände.

Vom liberalisierten Strommarkt profitieren Großkunden schon seit geraumer Zeit. Die privaten Haushalte dagegen waren bis vor wenigen Wochen noch Gefangene ihres jeweiligen Energieversorgers und zahlen auch heute noch fast überall die alten Monopolpreise. Schuld daran sind die Regeln über die Stromdurchleitung, die Energiewirtschaft und Industrie untereinander ausgehandelt haben. Diese Abmachungen müssen schleunigst verbessert werden, damit private Kunden und kleine, umweltfreundliche Erzeuger nicht länger benachteiligt werden. In diesem Sinne brauchen wir mehr Wettbewerb und nicht weniger, so die AgV. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, die Stadtwerke aus dem liberalisierten Markt herauszuhalten. Erforderlich sind marktkonforme Regeln, die umweltfreundlich erzeugtem Strom, sei es aus Solar- oder Windenergie oder auch aus Kraft-Wärme-Kopplung, faire Marktchancen bieten.

Die Verbände aus Stromwirtschaft und Industrie haben zugesagt, ihre Vereinbarung zur Stromdurchleitung bis Ende September zu verbessern. Derzeit ist allerdings zweifelhaft, ob sie diese Zusage auch einhalten. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen mit einer vernünftigen Preisgestaltung für die Durchleitung, die kleine Anbieter nicht benachteiligt, darf aber auf keinen Fall auf die lange Bank geschoben werden, so die AgV. Die Verbraucher müssen von Preissenkungen auf dem Strommarkt profitieren können und die Möglichkeit erhalten, sich für umweltfreundlichen Strom zu vertretbaren Preisen zu entscheiden.

Quelle und Kontaktadresse:
AgV

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