Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

Abrissoptik verkennt Erfolge im ostdeutschen Wohnungsmarkt

(Berlin) – Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, wertet die Entwicklung des ostdeutschen Wohnungsmarktes positiv. Der VÖB warnt hingegen davor, mit den in dem jüngst vorgelegten Bericht der Kommission "Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern" getroffenen Abrissüberlegungen zu einer falschen Optik im ostdeutschen Wohnungsmarkt zu gelangen. Seit der Wende seien viele Städte, die dem Verfall preisgegeben waren, gerettet worden. Zahlreiche Menschen seien in renovierte Wohnanlagen zurückgekehrt. Diese breite Bewegung, die zur Revitalisierung von Innenstädten geführt habe, müsse nun durch ein konsequentes Abrissprogramm begleitet werden.

Für folgerichtig hält der VÖB daher die in dem Bericht vorgeschlagenen Fördermodelle. Demnach solle der Eigentumserwerb im Bestand doppelt so hoch gefördert werden wie der Neubau. Der VÖB hält dies für das richtige Konzept, um der ansonsten drohenden Verödung der Innenstädte sowie dem ungewünschten "Wildwuchs" von Neubausiedlungen auf der grünen Wiese entgegen zu wirken. In diesem Punkt sollten die ostdeutschen Bundesländer aus Fehlentwicklungen in den westlichen Bundesländern in den siebziger Jahren lernen.

Der VÖB begrüßt die Empfehlung in dem Kommissionsbericht, in den ostdeutschen Städten und Gemeinden innerhalb der nächsten zehn Jahre 300.000 bis 400.000 leer stehende Wohnungen abzureißen. "Ohne konsequenten Abriss kann das Ziel der Wiederherstellung des Marktgleichgewichts auf dem ostdeutschen Wohnungsmarkt nicht erreicht werden. Die staatliche Förderung des Abrisses ist zwar teuer, aber als Anreiz unverzichtbar", erklärte der Pressesprecher des VÖB, Dr. Stephan Rabe, in Berlin.

Ein Großteil der heute leer stehenden Wohnungen sei tatsächlich unbewohnbar. Die noch bewohnbaren Einheiten seien in Gegenden gelegen, in denen die alten DDR-Industriestrukturen unter der Freiheit des Weltmarktes zusammengebrochen seien. In diesen Regionen sei es zu einem erheblichen Überangebot an Wohnungen gekommen. Diese seien am Markt nicht vermittelbar.

Der Verband hält die Vermietung von Wohnraum in den ostdeutschen Bundesländern zu Dumpingpreisen ebenfalls für den falschen Weg. Hierdurch würden sich die bestehenden Probleme kurzfristig noch verschärfen. Nur der konsequente Abriss dauerhaft leer stehender Wohnungen könne den aus dem Gleichgewicht geratenen Wohnungsmarkt in Ostdeutschland wieder aufrichten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Lennéstr. 17 10785 Berlin Telefon: 030/81920 Telefax: 030/8192222

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