Zwischen Legitimationsdruck, Digitalisierung und neuen Erwartungen. Das Fachmagazin Verbändereport hat die Ergebnisse einer Umfrage zur Zukunft der Verbändelandschaft veröffentlicht.
Befragt wurden die Geschäftsführenden der Mitgliedsverbände der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement e.V. (DGVM). In diesem Querschnittsverband sind 400 unterschiedliche Verbände organisiert – Wirtschafts- und Berufsverbände, Gemeinnützige Organisationen, Personen- und Unternehmensverbände, Sport- und Fachverbände – vom Bundes- bis zum Regionalverband.
Neben den Einschätzungen zu allgemeinen Entwicklungen wurden die Verbände gebeten, einen Blick in die Glaskugel zu werfen. Wie wird sich die Verbändelandschaft in den nächsten Jahren entwickeln?
So unterschiedlich die Verbände sind, so einig ist man sich in der Einschätzung. Die Ergebnisse der Jahresumfrage 2025 weisen auf bedeutende Veränderungen in der deutschen Verbändelandschaft hin.
Zwischen Legitimationsdruck, Digitalisierung und neuen Erwartungen
Die Umfrage zeigt, dass die klassische Verbandsarbeit einem rasanten Wandel unterliegt. Während früher die gemeinsame Interessenvertretung im Mittelpunkt stand, müssen sich Verbände heute verstärkt als Dienstleister für ihre Mitglieder positionieren, um langfristig relevant zu bleiben. Der Nutzen und Mehrwert der Mitgliedschaft werden intensiver hinterfragt, sowohl bei Unternehmens- als auch bei Personenverbänden. Anna Hackstein vom Industrieverband Garten betont: „Verbände werden sich auch in Zukunft immer stärker mit der Frage nach echten Mehrwerten konfrontiert sehen. Nur wer mit starker Stimme für seine Mitglieder einsteht – gegebenenfalls auch mal aneckt –, wird seine Daseinsberechtigung halten.“
Die Verbändelandschaft wird sich grundlegend wandeln
Gewünscht sind moderne, agile und handlungsfähige Organisationen. Michael Steinmetz von der Deutschen Aktuarvereinigung formuliert es treffend: „Mit 0815 wird man zukünftig auch als Branchen- oder Wirtschaftsverband nicht mehr ausreichend mithalten können.“
Konsolidierung, Professionalisierung, Digitalisierung und veränderte Mitgliedererwartungen stellen große Herausforderungen dar – bieten aber auch Chancen. Die kommenden Jahre werden von einem hohen Anpassungsdruck geprägt sein. Stillstand ist dabei keine Option. Verbände, die rechtzeitig ihre Strategie überdenken, digitale Prozesse optimieren, sinnvolle Kooperationen eingehen, ihre Mitglieder konsequent in den Mittelpunkt stellen und Mehrwerte schaffen, werden auch in Zukunft eine starke Rolle spielen.
Dorothee Brakmann von Pharma Deutschland bestätigt das: „Die Zukunft gehört den Verbänden, die es schaffen, ihre Mitglieder zu vernetzen, gemeinsame Positionen zu entwickeln und mit Nachdruck für ihre Anliegen einzutreten.“
Die vollständigen Ergebnisse der DGVM-Jahresumfrage 2025 stehen online zur Verfügung und bieten spannende Einblicke in die zukünftigen Entwicklungen der Verbändelandschaft. Interessierte können die Ergebnisse unter folgendem Link einsehen: