Geschätzte 5,8 % aller EU-Importe bestehen aus gefälschten oder nicht rechtskonformen Waren. Das zeigen die Zahlen des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Markenhersteller werden betrogen, Verbraucher getäuscht, fairer Wettbewerb unterlaufen. Durch die fehlende Produktsicherheit etwa bei Elektrokleingeräten, Spielzeug und Kosmetik besteht darüber hinaus beträchtliche Gesundheitsgefahr. In Deutschland summieren sich die wirtschaftlichen Schäden durch diese Fälschungen auf fast 8 Milliarden Euro jährlich. Fast 65 % aller Fälschungen werden heute über große Online-Marktplätze mit weltweiter Reichweite vertrieben, was eine effektive Strafverfolgung erschwert. Die Kontrollen bleiben oft unzureichend.
Der Markenverband fordert deshalb:
- Verantwortung der Online-Plattformen ausweiten: Plattformbetreiber müssen haftbar sein, wenn sie Fälschungen nicht aktiv bekämpfen. Stay-Down-Gebot muss Gesetz werden.
- Zollreform vorantreiben: Mehr Personal und Mittel für effektivere Grenzkontrollen. Dazu gehört eine Verbesserung des Datenaustauschs für eine intelligentere Durchsetzung.
- Striktere Strafverfolgung: Markenpiraterie ist ein schweres Wirtschaftsstrafdelikt und muss härter verfolgt werden.
- Aufklärung der Verbraucher: Jeder dritte Europäer hält den Kauf gefälschter Produkte für akzeptabel. Insbesondere junge Menschen sind anfällig. Hier braucht es gezielte Aufklärungskampagnen.
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