Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Wohnungsmieten im Ruhrgebiet steigen um 2,5 Prozent, Eigenheimpreise um 2,75 Prozent

(Essen) - Die Mieten für Wohnraum sind in der Region zwischen Duisburg und Dortmund in den letzten zwölf Monaten im Durchschnitt um moderate 2,5 Prozent (Vorjahr: + 3,2 Prozent) gestiegen. Den größten Sprung machten dabei die Mieten in Gelsenkirchen und Unna. Für eine 3-Zimmer-Wohnung von mittlerem Wohnwert stiegen sie dort um 8 bis 10 Prozent. Auch in Dortmund und Essen ist ein lebendiger Markt zu beobachten mit Mietsteigerungen 1 bis 5 Prozent. Stagnation auf dem Mietmarkt jedoch ist in Städten wie Bochum, Mülheim oder Witten zu verzeichnen. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilien 2016 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor. Die daraus vorab veröffentlichten Zahlen für das Ruhrgebiet wurden heute in Essen vorgestellt.

Mit durchschnittlich 7,25 Euro pro Quadratmeter (+ 1 Prozent) liegt Essen bei der Nettokaltmiete im mittleren Wohnwert an der Spitze des Mietpreisrankings im gesamten Ruhrgebiet. Auf Platz zwei kommt hier die Nachbar-stadt Mülheim an der Ruhr, wo in diesem Segment unverändert eine Durchschnittsmiete von 6,50 Euro verlangt wird. Im drittplatzierten Dortmund lässt sich mit einem Mietpreis von 6,20 - alle Werte sind Schwerpunktpreise und bilden die Situation im jeweils gesamten Stadtgebiet ab - schon deutlich günstiger Wohnraum finden. Dort stiegen die Mieten in diesem Segment in den vergangenen zwölf Monaten allerdings um 5 Prozent. Weiterhin entspannt hat sich die Lage in Bochum, wo aufgrund reger Neubautätigkeit in jüngster Vergangenheit inzwischen ein Mietstillstand zu beobachten ist.

Im Fokus: Gelsenkirchen

Schon im zweiten Jahr in Folge sind nach einer langen Phase der Stagnation und teilweise fallender Mieten in Gelsenkirchen Wohnungen im Bestand deutlich teurer geworden. In allen Lagen und Qualitäten stiegen die Mietpreise zwischen 2 und 9 Prozent an. Hierfür nennt der IVD West folgende Gründe: Neben klassischen Nachholeffekten wirkt sich der reale Anstieg der Bevölkerungszahlen in der Stadt aus.

Am Rande des östlichen Ruhrgebiets ist dagegen immer noch deutlich günstigerer Wohnraum im Angebot. So liegen die Mieten beispielsweise in Iserlohn oder Witten teils deutlich unter der 5-Euro-Schwelle. (Alle genannten Werte beziehen sich auf Angaben zur monatlichen Nettokaltmiete pro Quadratmeter für eine 3-Zimmer-Wohnung mittleren Wohnwerts, Baujahr nach 1948.)

Leichte Preissteigerungen bei Kaufimmobilien

Im Bereich der Kaufimmobilien profitiert das westliche Ruhrgebiet weiter-hin von den Entwicklungen an der Rheinschiene. Dazu motivieren die auf niedrigem Niveau verharrenden Zinsen nicht nur private Nutzer zum Eigenheimerwerb, sondern auch Mittelständler und Freiberufler, Betriebsstätten respektive Firmensitze zu erwerben. Dies kommt der gesamten Region zu Gute und stabilisiert nachhaltig die Nachfrage nach Wohnraum im Ruhrgebiet. In den vier Großstädten Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen stiegen die Preise für Eigenheime im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 2,75 Prozent. Eigentumswohnungen aus dem Bestand verteuerten sich dort durchschnittlich sogar um mehr als 5 Prozent.

Bei Eigentumswohnungsprojekten im Neubau-Luxussegment waren wie im Vorjahr noch einmal deutliche Preissprünge zu verzeichnen, insbesondere in Dortmund (+ 10 Prozent), Duisburg (+ 11 Prozent) und Mülheim (+ 10 Prozent). Der Preisspiegel des IVD West weist aus, dass auch im mittleren Qualitätssegment die Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand insgesamt wieder etwas angezogen sind. Die größte Steigerung ist hier in Essen zu beobachten (+ 10 Prozent). In Dortmund bildet der Quadratmeterpreis mit 1.450 Euro (+ 4 Prozent) in mittelguten Lagen auch die Spitze in der gesamten Region, knapp gefolgt von Recklinghausen mit 1.400 Euro.

Auf dem Markt für Einfamilienhäuser ist die Entwicklung moderater. Parallel zum Preisanstieg in den Großstädten sind in mittleren und kleineren Kommunen verbreitet Steigerungsraten von 2 bis 4 Prozent zu beobachten. Während in Städten wie Bottrop oder Witten die Preise stabil blieben, kam es in Mülheim zu Verteuerungen von 4 bis 9 Prozent in den verschiedenen Lagen. Dass sich Einfamilienhäuser wie in Bochum und Essen um durchschnittlich 2 bis 3 Prozent verteuerten, kann stellvertretend stehen für die Gesamtentwicklung an der Ruhr. Ausreißer ist Unna mit teils zweistelligen Preissteigerungsraten. Den höchsten Schwerpunktpreis für ein freistehendes Eigenheim müssen Verbraucher aktuell mit 840.000 Euro im Essener Süden zahlen.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Pressestelle Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(sy)

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