Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle

Weltwassertag 2024: Hand in Hand für sauberes Wasser und Sanitärversorgung

(Berlin) - Mit dem Austausch von Expertenwissen wollen die kommunalen Wasser- und Abwasserunternehmen lokale Akteure in Entwicklungsländern unterstützen. Anlässlich des Weltwassertages am Freitag (22. März, diesjähriges Motto "Water for Peace") sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): "Ziel der vom Bundesentwicklungsministerium unterstützen Zusammenarbeit ist es, lokale Akteure langfristig zu Experten ihrer eigenen Infrastrukturen der Daseinsvorsorge zu machen."

Während in Deutschland das Trinkwasser jederzeit in beliebiger Menge und guter Qualität aus dem Hahn kommt und sanitäre Einrichtungen wie Toiletten ganz selbstverständlich sind, sieht das in anderen Regionen der Welt völlig anders aus. Auch vor diesem Hintergrund unterstützt das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Betreibern auf kommunaler Ebene. Deutsche kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen greifen lokalen Akteuren dabei nicht nur mit technischem Know-how unter die Arme, sondern auch mit betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Kenntnissen.

Wasser ist in vielen Regionen der Welt eine begrenzte und zunehmend knappe Ressource. Die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser ändert sich aktuell dramatisch. Die Gründe dafür sind Bevölkerungswachstum, neue Konsummuster, Klimawandel oder auch kriegerische Auseinandersetzungen. Der Weltwassertag, der jedes Jahr am 22. März stattfindet, erinnert an die große Bedeutung des Wassers. In diesem Jahr unter dem Motto "Water for Peace".

Ziel des 2019 gestarteten Pilotvorhabens "Betreiberplattform zur Stärkung kommunaler Partnerschaften weltweit" war von Anfang an die Förderung von Partnerschaften, des Wissensaustausches zwischen deutschen kommunalen Unternehmen und Partnerunternehmen aus dem globalen Süden, aber auch die Vernetzung der Partnerschaften untereinander.

Entwicklungsländer benötigen neben technischem Know-how auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse. Hier können deutsche kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen unterstützen. Während das in der Vergangenheit zumeist nur punktuell im Rahmen von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit genutzt wurde, setzt die Betreiberplattform auf die nachhaltige Unterstützung kommunaler Akteure. In den Betreiberpartnerschaften übernehmen kommunale Unternehmen hier eine zentrale Rolle in der betriebsunterstützenden Beratung.

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing: "Die Kommunalwirtschaft macht lokale Akteure langfristig zu Experten ihrer eigenen Infrastrukturen der Daseinsvorsorge. Wir können mit unserem speziellen Betreiber-Know-how die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bereichern und geben gern unsere Expertise weiter. Dabei setzen wir auf Beratung auf Augenhöhe: von Praktikern für Praktiker, in einer langfristigen Partnerschaft."

Übrigens profitieren auch die kommunalen Unternehmen in Deutschland von diesem Austausch: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben die Möglichkeit, ihr Fachwissen in neuen klimatischen Bedingungen einzubringen und sich in sinnstiftenden Projekten zu engagieren. Das steigert die Attraktivität der Unternehmen als Arbeitgeber, bekämpft den Fachkräftemangel und stellt die Kommunalwirtschaft auch in Deutschland zukunftssicherer auf.

Und das Netzwerk wächst. Die anfänglichen vier Partnerschaften sind mittlerweile auf 23 angewachsen und leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Sustainable Development Goals. 2023 kamen drei Partnerschaften aus dem Bereich der Entsorgungswirtschaft hinzu und als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entstanden 16 Solidaritätspartnerschaften mit Wasserversorgern in der Ukraine und Moldau. Diese Partnerschaften liefern nicht nur lebensnotwendige technische Hilfsgüter, sondern stehen ihren Partnern auch beratend zur Seite. Abgerundet wurde diese Krisenhilfe durch den "Logistic Hub" für technische Hilfsspenden von GIZ und VKU.

Hintergrund:

Die Versorgung von Menschen mit Trinkwasser und eine angemessene Abwasserversorgung ist eine enorme entwicklungspolitische Herausforderung. Bis 2030 allen Menschen weltweit Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung zu garantieren, ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen erreichen wollen.

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt dieses Ziel weltweit in 24 Ländern, etwa über Finanzierung von Infrastrukturen oder technische Zusammenarbeit und Engagement Global, eine zentrale Anlaufstelle für Entwicklungsinitiativen. Bereits heute sind gut 60 deutsche kommunale Unternehmen entwicklungspolitisch engagiert, unter anderem in BMZ-finanzierten Programmen der Servicestelle "Kommunen in der Einen Welt".

Die Idee eines neuen Modells für konkrete Betreiberpartnerschaften wurde vom Netzwerk German Water Partnership (GWP) entwickelt: Weitere Institutionen wie der VKU haben diese Idee tatkräftig unterstützt. Der damalige Bundesminister Dr. Gerd Müller gab bei einer gemeinsamen Veranstaltung von BMZ und VKU im November 2018 den Startschuss für die Modellprojekte Betreiberpartnerschaften.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle Stefan Luig, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-0, Fax: (030) 58580-100

(jg)

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