Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Trendwende auf dem saarländischen Immobilienmarkt

(Köln/Saarbrücken) - Nachdem zehn Jahre lang die Kaufpreise für Wohnimmobilien im Saarland regelmäßig gestiegen waren, kam es Mitte 2022 zu einer Trendwende. Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen gaben seitdem in weiten Teilen des Landes im Wert leicht nach. Die Wohnungsmieten hingegen zogen im Durchschnitt minimal an. Dies geht aus dem Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland 2023 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, in dem die aktuellen Immobilienpreise für 19 Städte und Gemeinden dargestellt werden. Stichtag für die Datenerhebung war der 31. März 2023.

Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung ist auch an der Saar zu spüren, in Folge von Ukrainekrieg und Energiekrise ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien deutlich zurückgegangen. "Nicht zuletzt der starke Zinsanstieg und die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz haben zu einer nachhaltigen Verunsicherung bei den Verbrauchern geführt. Potentielle Käufer halten sich zurück oder können sich inzwischen den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum gar nicht mehr leisten," erläutert Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West und Immobilienunternehmer aus Saarlouis. Auch die Neubautätigkeit ist in den letzten Monaten deutlich eingebremst. "Bei vielen Projekten wurde schlicht die Pausetaste gedrückt. Zusammengenommen wirken sich die beschriebenen Faktoren auch auf die Verkaufspreise von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen aus, die in vielen Orten günstiger geworden sind. Negative Effekte hat die Krise auf die Wohnungsmieten und nicht zuletzt auch auf die Landeseinnahmen. So ist das Grunderwerbsteueraufkommen im 1. Quartal dieses Jahres bundesweit um 33,6 Prozent eingebrochen."

Bei den Preisen für freistehende Eigenheime ergibt sich folgendes Bild: Die drei teuersten Städte im Saarland bleiben hier Saarbrücken, Saarlouis und Perl mit aktuellen Kaufwerten zwischen 435.000 Euro und 550.000 Euro (guter Wohnwert, bezugsfrei, inkl. Garage und Grundstück). In St. Ingbert muss für eine vergleichbare Immobilie mit einem Preis von 345.000 Euro gerechnet werden, wogegen Dudweiler, Merzig und Sulzbach jeweils um 250.000 Euro liegen.

Die teuersten Luxusimmobilien im Wert von ca. 1,3 Millionen Euro finden sich in der Landeshauptstadt und in Saarlouis. Das günstigste Wohnhaus wurde im Berichtszeitraum in Losheim am See für 90.000 Euro verkauft.

"Allerdings haben wir in Saarbrücken im Berichtszeitraum einen Preisrückgang bei Kaufimmobilien von ca. 3 Prozent festgestellt. Dies mag exemplarisch stehen für weite Teile des Saarlands. Eine Umkehr dieser Entwicklung erwarten wir in den nächsten Monaten nicht", beschreibt Ulrich Lorscheider, Vorstandsmitglied des IVD West für die Region, die Situation am Markt.

In Saarbrücken und Saarlouis ist auch der Markt für Eigentumswohnungen vergleichbar. Bestandswohnungen im guten Wohnwert kosten in beiden Städten um 3.000 Euro pro Quadratmeter. Perl tendiert noch etwas teurer. Im Neubau werden dort im gleichen Segment Preise von 4.300 Euro und mehr bezahlt. Dillingen, Neunkirchen und St. Wendel liegen im entsprechenden Bestandssegment mit Werten zwischen 1.450 und 2.300 Euro preislich im Mittelfeld.

Allerdings kommen auch Wohnungen auf den Markt, die am unteren Ende der Preisskala rangieren. Einfach ausgestattete Altbauwohnungen kosten in Wadern, Merzig oder Neunkirchen lediglich zwischen 600 und 800 Euro pro Quadratmeter.

Die Wohnungsmieten stiegen im Saarland im Landesschnitt minimal. Allerdings ist mit einer weiteren Verteuerung zu rechnen, weil weniger Mieter auf den Kaufmarkt wechseln. Während es beispielsweise in Ottweiler und Bexbach keinerlei Veränderungen gab, stiegen die Mieten in Merzig in allen Segmenten zwischen 2 und 5 Prozent.

Für Bestandswohnungen im mittleren Wohnwert werden Mieten zwischen 6,20 Euro (in Heusweiler) und 8,90 Euro (in Saarbrücken) verlangt. Nur der Sondermarkt Perl sticht mit 11,50 Euro Mietzins etwas heraus. Neubaumieten im entsprechenden Segment liegen im gesamten Bundesland zwischen 6,20 Euro und 10,- Euro.

Eine besonders günstige Wohnungsmiete von 5,- Euro pro Quadratmeter wird in Bexbach (Altbau, einfacher Wohnwert) verlangt. Exakt 15,- Euro hingegen finden sich als Spitzenwert in Perl (Neubau, sehr guter Wohnwert). Beide Werte sind unverändert zum Vorjahr.

Weitere Preise - auch für Reihenhäuser, Baugrundstücke und Gewerbe - in verschiedenen Kategorien und Segmenten können im aktuellen Preisspiegel des IVD West nachvollzogen werden.

Der "Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland 2023" kann ab sofort unter www.ivd-west.net bestellt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Joerg Utecht, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(jg)

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