Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) - Hauptstadtbüro Berlin

Leiser Schienenverkehr: Entwickler und Betreiber arbeiten am Sound-Management von Bahnen

(Berlin) - Die Bahntechnikhersteller und die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland engagieren sich weiter für den Lärmschutz im Schienenverkehr. In einem vom Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am 28. Januar 2009 in Berlin veranstalteten Symposium bilanziert die Branche die aktuellen Ergebnisse zum Lärmschutz im urbanen Raum. Dafür berichten unter dem Titel "Leise Bahnen in Stadt und Regionen - wie Innovationen den Schienenverkehr `beruhigen´" zahlreiche Experten über aktuelle Entwicklungen, zentrale Umsetzungen und zukünftige Innovationen zur effektiven Lärmbekämpfung auf der Schiene.

"Schienenverkehrslärm ist für Menschen in der Nähe von Schienenstrecken störend und kann sogar zur Belastung werden. Deshalb hat der Anwohnerschutz für Bahntechnikhersteller und für die Verkehrsunternehmen höchste Priorität", erklärt Axel Schuppe, VDB-Geschäftsführer und Mitveranstalter des Symposiums. Wichtigstes Instrument, um die Umweltqualität durch Lärmschutzmaßnahmen sicherzustellen, sind die veröffentlichten Ergebnisse der europäischen Lärmkartierungsverordnung. Danach sind Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, durch Verkehr verursachte Lärmbelastungen zu erfassen, darunter auch die durch die Schiene. "Diese systematischen Kartierungen von Lärmzonen an Schienenwegen haben auch wesentlich dazu beigetragen, vorrangige Lärmschutzmaßnahmen auf besonders betroffenen Streckenabschnitten zu identifizieren und die Umsetzung konkret anzugehen", sagt Uta Maria Pfeiffer, Leiterin des Fachbereichs Nachhaltigkeitsstrategien im VDV, die das Symposium mit veranstaltet.

Die Entwickler verfolgen auf dem Weg zur leisen Bahn zwei Strategien: Einerseits reduzieren sie weiter den Lärmpegel. Außerdem modifizieren sie die Zuggeräusche in einer Form, die als weniger störend empfunden wird. Dieses intelligente Sound-Management wird in der Bahntechnik als "Tonhaltigkeit" bezeichnet und ist inzwischen neben dem Schalldruck einer der zentralen Forschungsgegenstände bei der Lärmbekämpfung in der Bahntechnik.

Eine weitere gemeinsame Initiative zum Lärmschutz ist das Projekt "Leiser Zug auf realem Gleis" (LZarG) zwischen Bahntechnikherstellern, Deutscher Bahn und Forschungseinrichtungen. Experten referieren auf dem Berliner Symposium über das Hauptuntersuchungsfeld dieser Forschungskooperation: der Lärmreduzierung am Ort seiner Entstehung - dem Gleis-Schiene-Kontakt. Durch die Ergebnisse des Projekts eröffnen sich inzwischen aber auch neue Entwicklungsgebiete: Dazu gehören rechnerisch ermittelte Prognosen zur Lärmentstehung. Sie ermöglichen Simulationsverfahren, mit denen sich feststellen lässt, welche Lärmschutzmaßnahmen an welchem Ort am effizientesten sind. "Angesichts der großen Fortschritte in der Entwicklung und der Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen sind Industrie und Verkehrsunternehmen zuversichtlich, auch künftig die Lärmbelastung an Schienenwegen weiter spürbar senken zu können", sagt Schuppe.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Hauptstadtbüro Berlin (VDV) Karola Lambeck, Leiterin, Public Relations Straße des 17. Juni 114, 10623 Berlin Telefon: (030) 399932-0, Telefax: (030) 399932-15

(el)

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