Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Kein Spielraum für Entgeltsteigerung

(Berlin) - "Krisenbewältigung heißt, die Erholung nicht gefährden", sagt Peter Prosch, der Verhandlungsführer der Arbeitgeber. Zum Auftakt der Tarifrunde für rund 43.000 Beschäftigte in der ostdeutschen chemischen Industrie ist die Krise noch längst nicht überstanden. Das Ausgangsniveau von 2008 wird vor 2013 nicht erreicht sein. Die Mitgliedsunternehmen mussten im Jahr 2009 zweistellige Umsatzeinbrüche verkraften, zum ersten Mal seit 1999 gingen in der Ostchemie Arbeitsplätze verloren. In diesem Jahr fürchtet ein Viertel der Unternehmen Arbeitsplätze abbauen zu müssen.

"Deshalb haben wir keinen Spielraum für Einkommenserhöhungen", stellt Prosch fest. Die Arbeitgeber haben in der Krise viel Geld in die Hand genommen, um Beschäftigung zu sichern. Dabei haben sich die Sozialpartnerschaft und die flexiblen Tarifverträge bewährt. Die Forderung der Gewerkschaft nach einer tariflichen Beschäftigungssicherung ist schlichtweg nicht umsetzbar. Zur Fortsetzung erfolgreicher Beschäftigungssicherung ist es dringend geboten, zusätzliche Kostenbelastungen für die Unternehmen zu vermeiden. Steigende Kosten sichern keine Jobs.

Über 75 Prozent der Ostchemie sind kleine und mittelgroße Chemieunternehmen. Sie werden von steigenden Rohstoffkosten, Problemen der Abnehmerbranchen und einer Kreditklemme besonders getroffen. Die Sorge um den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit belastet diese Unternehmen stark, gerade auch im Hinblick auf die bevorstehenden Marktverschiebungen in Richtung Naher Osten und Asien.

Die Ausbildungsplatzzahlen des 2003 abgeschlossenen Tarifvertrages "Zukunft durch Ausbildung" wurden in jedem Jahr übertroffen. Die bisherigen Erfolge bei Ausbildung und Übernahme können bei zunehmendem Kostendruck nicht ohne Weiteres fortgesetzt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. Torsten Kiesner, Referent, Verbandskommunikation Hallerstr. 6, 10587 Berlin Telefon: (030) 343816-0, Telefax: (030) 343819-28

(mk)

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