Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen e.V.

Jahresauftakt der Unternehmerverbände Südhessen

(Darmstadt) - "Wie jeder Unternehmer, so ist auch der Staat in der Verantwortung, klug und sparsam zu haushalten", mahnte Dirk Widuch, Geschäftsführer der Unternehmerverbände Südhessen bei der Jahresauftaktveranstaltung "2024 OPENING" der Verbände vor rund 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Hochschule, Gerichtsbarkeit und Kammern.

"Wir sind ein reiches Land. Doch unser Staatsapparat ist aufgebläht und zu kompliziert geworden und funktioniert an entscheidenden Stellen deswegen nicht mehr. Unsere Verkehrsinfrastruktur muss saniert werden, ebenso wie unsere Schulen. Und unser Bildungssystem muss international konkurrenzfähig werden. Die Ergebnisse der letzten PISA-Studie machen unseren Nachholbedarf schmerzhaft sichtbar. Diese grundlegenden Hausaufgaben müssen wir erledigen, um unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden, ein führender Wirtschaftsstandort zu bleiben. Und dafür müssen wir unsere finanziellen Mittel einsetzen, nicht für überbordende Bürokratie."

Widuch kritisiere vor allem die stetig wachsenden Ausgaben für Personal sowohl auf Bundes-, als auch auf Landes- und kommunaler Ebene. So seien alleine die Personalkosten des Bundes seit 2010 um 54 Prozent gestiegen, die Zahl der öffentlich Beschäftigten in Hessen von 2012 bis 2022 bei Land, Kommunen und Sozialversicherungen in um gut 39.000.

Eine der großen aktuellen Herausforderungen für Unternehmen sei der große finanzielle und personelle Aufwand für Bürokratie. Insbesondere kleine und mittlere Betriebe bringe der bürokratische Aufwand an den Rand der Verzweiflung, so Widuch und bezog sich damit auf eine Umfrage des BDI.

"Nicht nur, dass Berichts- und Nachweispflichten zunehmen, sie werden auch immer komplizierter und sind frei von einem Mehrwert. Wir Arbeitgeber wollen aber nicht nur meckern und fordern. Wir bieten unsere Hilfe an. Durch unsere Nähe zu den Unternehmen können wir ermitteln, wo der Schuh am stärksten drückt. Es müssen aber beim Bürokratieabbau den Worten endlich Taten folgen und der wirkliche Wille da sein, den Staat abzuspecken."

"Mehr Bock auf Arbeit und auch mehr Bock auf wichtige Entscheidungen und zukunftsfähige Weichenstellungen" forderte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in seinem Vortrag.

"Während der Arbeits- und Fachkräftemangel branchenübergreifend die Wirtschaft lahmlegt, schlagen auf der anderen Seite Diskussionen über Begrifflichkeiten wie Work-Life-Balance oder die Einführung einer Viertagewoche große Wellen in den Debatten über die Organisation von Arbeit in der Zukunft. Ich bin der Meinung: Ein Land wie Deutschland wird seinen Wohlstand, sein sozialstaatliches Niveau und seine geopolitische Sicherheit nicht halten können, wenn wir uns nicht mehr anstrengen. Die Politik denkt viel zu viel darüber nach, wie das Geld ausgegeben wird. Dabei wäre eine Debatte darüber hilfreich, wie wir in Zukunft Geld verdienen wollen. Wie wir den Standort Deutschland umbauen - und welche Weichenstellungen die Politik vornehmen sollte", so Kampeter und nannte konkrete Beispiele: "Zum Beispiel weniger Bürokratie, dafür mehr Netto vom Brutto für Mitarbeiter und Unternehmen - das würde Anreize für mehr Leistung und Innovation setzen. Oder neben einem gesetzlich zugesicherten Kitaplatz auch ein ausreichendes Angebot, damit die vielen gut ausgebildeten Eltern wieder in Vollzeit arbeiten können. Oder eine funktionale und möglichst digitale Umsetzung der Zuwanderung. Komplizierte Verfahren, lange Visawartezeiten und unrealistische Voraussetzungen signalisieren nicht, dass wir Menschen einladen, bei uns zu arbeiten."

Quelle und Kontaktadresse:
(HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen e.V. Fabienne Bardonner, Leiterin Kommunikation Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt Telefon: (06151) 2985-0, Fax: (06151) 29852-0

(mw)

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