Pressemitteilung | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)

DBfK zum Gutachten des Sachverständigenrats für Gesundheitswesen und Pflege

(Berlin) - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege hat sein Gutachten zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen vorgelegt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) teilt die Erkenntnisse des Gutachtens und fordert, den Empfehlungen schnell und mutig zu folgen.

"Die Erkenntnisse des Sachverständigenrats sind natürlich keine Überraschung für uns", konstatiert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein, "denn wir weisen schon seit Jahren auf die Situation hin und fordern für die Pflegeprofession genau die Maßnahmen, die der Rat nun empfohlen hat."

Der DBfK teilt die Auffassung aus dem Gutachten, dass der Fachkräftemangel nur durch eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens mit einem Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention, einer Umverteilung der Aufgaben, einer Stärkung der Primärversorgung sowie einer Kompetenzerweiterung einschließlich Professionalisierung und Akademisierung einhergeht, bewältigt werden kann. "Wir fordern auch schon lange, dass die Aufgabenprofile modernisiert und die Verantwortungsbereiche der Pflegefachpersonen erweitert werden. Dazu gehört zwingend ein allgemeines Heilberufegesetz, das Pflegefachpersonen die eigenverantwortliche Ausübung von Heilkunde erlaubt. Wir teilen auch die Empfehlung aus dem Gutachten, Pflegekammern und eine Registrierungspflicht zu etablieren, um unsere Autonomie und Selbstorganisation zu stärken", so Bienstein weiter.

"Der Sachverständigenrat weist in seinem Gutachten auch auf die Folgen des Personalmangels hin. Neben fehlenden Versorgungsangeboten und Leistungseinschränkungen muss man sich vor Augen führen, was Mängel in der Patient:innensicherheit und Qualitätseinbußen praktisch bedeuten", meint Bienstein. "Vermeidbare Sterbefälle und vermeidbare Komplikationen bedeuten unnötiges Leid für Menschen. Und das kann uns alle betreffen, sei es das zu früh geborene Kind, den Handwerker nach der Knieoperation oder die Mutter im Pflegeheim. Das scheint weder in der Bevölkerung noch bei den politisch Verantwortlichen wirklich anzukommen, sonst müssten wir diese Erkenntnisse nicht schon jahrzehntelang wiederholen. Ich hoffe sehr, dass der Gesundheitsminister seine Reformvorschläge nun zügig und mutig umsetzt."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK) Anja Kathrin Hild, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Alt-Moabit 91, 10559 Berlin Telefon: (030) 219157-0, Fax: (030) 219157-77

(jg)

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