Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts: "Bundesregierung muss sich für Wohnungsbau einsetzen"

(Berlin) - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Wohnungsbau kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

"Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen, kumulativ sind es real minus 23,7 Prozent.

Der beim Kanzlergipfel verabschiedete 14-Punkte-Plan zeigt bisher keine Wirkung. Zum einen sind nur wenige Maßnahmen tatsächlich umgesetzt, zum anderen sind sie eher auf eine langfristige Wirkung angelegt. Der Wohnungsbau braucht aber kurzfristige Hilfe, sonst wird der Einbruch noch dramatischer.
Erschwerend kommt die Haushaltssperre hinzu, die mit Blick auf die Investitionsbedingungen im kommenden Jahr zu großer Verunsicherung führt. Im gesperrten Klima- und Transformationsfonds (KTF) sind nicht nur Maßnahmen zur Förderung der Sanierung und des Neubaus budgetiert, sondern auch für den Bahnbau. Die finanziellen Einschnitte bei der Bundesregierung zeigen schon unmittelbar Wirkung. Das Bauministerium hat einen sofortigen Stopp des Förderprogramms zum altersgerechten Umbau ausgesprochen. Es können keine Anträge mehr gestellt sowie alle vorliegenden Anträge nicht mehr zugesagt werden. Eine weitere Hiobsbotschaft für den Bau.

An den im KTF und den Haushalten des Bau- und Verkehrsministeriums geplanten Budgets hängen hunderttausende Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft. Schon jetzt ist es für die Wohnungsbauunternehmen angesichts eines 18 Monate anhaltenden Auftragsrückgang eine enorme Herausforderung, ihr Personal zu halten. Diese Fachkräfte sind aber die, die die Wohnungen in Deutschland bauen sollen.

Wir appellieren an die Bundesregierung, sich wirklich für den Wohnungsbau einzusetzen und die für 2024 geplanten Investitionsbudgets für den Bau aufrecht zu halten. Der Wohnungsbau braucht dringend und schnell einen Impuls und keine weitere Verunsicherung. Am wichtigsten ist eine Zinsstützung beim EH 55 Standard."

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes gingen im September insgesamt Order in Höhe von 9,4 Mrd. Euro ein, nominal ein Plus von gut 14 Prozent, das sich in den Bereichen des gewerblichen und öffentlichen Hochbaus wie auch gewerblichen Tiefbaus auf einige Großprojekte stützt. Nach drei Quartalen liegen die Order bei 78 Mrd. Euro und damit nominal bei +3 Prozent, real bei fast -6 Prozent. Der Umsatz erreichte per September knapp 80 Mrd. Euro, nominal ein Plus von 5 Prozent, real ein Minus von 3,6 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB) Ass. jur. Iris Rabe, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: (030) 203140, Fax: (030) 20314419

(jg)

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