Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

vbw Umfrage: Bürokratie und Fachkräftemangel größte Investitionshemmnisse / Brossardt: "Unternehmen brauchen die richtigen Rahmenbedingungen"

(München) - Laut einer Umfrage der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist die hohe Bürokratie und Regulierungsdichte in Deutschland das größte Hemmnis für mehr Investitionen am Standort. "Für fast 55 Prozent der befragten bayerischen Unternehmen ist das Bürokratieniveau ein großes Investitionshemmnis, für weitere 34 Prozent zumindest ein kleines. Lediglich elf Prozent der Unternehmen berichten, dass die Regulierung ihre Investitionsbereitschaft nicht berührt", erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Als fast genauso wichtigen Punkt nannten die Firmen den Fachkräftemangel: 54 Prozent sehen in ihm ein bedeutendes Investitionshemmnis, fast 33 Prozent zumindest ein kleines. Nur knapp 14 Prozent der Unternehmen berichten, dass fehlende Fachkräfte keine Rolle für ihre Investitionspläne spielen.

Hohe Arbeitskosten belasten die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ebenfalls. Für 49 Prozent der Unternehmen trifft dies in stärkerem und für 41 Prozent in weniger starkem Maße zu. Nur für etwa zehn Prozent der Unternehmen stellen hohe Arbeitskosten überhaupt kein Investitionshemmnis dar. "Das sind in der Regel Unternehmen aus Branchen, die mit geringem Personaleinsatz relativ hohe Umsätze generieren - anders als beim produzierenden Gewerbe fallen dort Personalkosten weniger stark ins Gewicht", sagt Brossardt.

Weitere bedeutende Investitionshemmnisse für die Unternehmen sind hohe Energiekosten, die Unsicherheit durch weltweiten Protektionismus, die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa sowie hohe Unternehmenssteuern. "Etwa ein Drittel der Firmen berichtet, dass die vier letztgenannten Gründe in starkem Maße ihre Investitionsbereitschaft beeinträchtigen. Die Politik muss diese Sorgen ernstnehmen und soweit wie möglich gegensteuern. Denn nur wenn die Rahmenbedingungen für die Unternehmen stimmen, können sie sich weiter im internationalen Wettbewerb behaupten", betont Brossardt. Eine zu geringe Nachfrage stellt der Umfrage zufolge dagegen kein entscheidendes Investitionshemmnis dar. "Dies liegt am derzeit starken Konsum, der die Konjunktur trägt", so der vbw Hauptgeschäftsführer. Auslandsinvestitionen führen nicht in nennenswertem Ausmaß zu geringeren Investitionen im Inland - dies ist nur bei etwa jedem zehnten Unternehmen der Fall. Insgesamt wurden knapp 600 bayerische Unternehmen im Frühjahr 2017 vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der vbw danach gefragt, welche Gründe ihre Investitionstätigkeit bremsen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(wl)

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