Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Landesgeschäftsstelle Sachsen

Zur Landtagswahl: bpa Sachsen fordert Maßnahmen für zukunftsweisende Versorgungsstruktur und gegen Pflegefachkräftemangel / Verband spricht sich für Abschaffung des Schulgeldes aus

(Leipzig) - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) fordert mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl endlich ein klares Bekenntnis zur Pflege in Sachsen. "In der zurückliegenden Legislaturperiode hat die Regierung das Zukunftsthema Pflege nur unzureichend erkannt; notwendige Maßnahmen sind ausgeblieben oder über das Stadium der Ankündigung nur selten hinausgekommen. Pflegebedürftige, Pflegekräfte und Einrichtungen erwarten in der nächsten Legislaturperiode konkrete Lösungen von der Landespolitik", kritisiert Dr. Matthias Faensen, Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen des bpa. Nach mehreren Podiumsdiskussionen mit den Landtagskandidaten hat der Verband für die neue Regierung im Freistaat einen Forderungskatalog erarbeitet, für dessen Umsetzung er seine Unterstützung und Beratung anbietet.

Der Fachkräftemangel ist dabei ein zentrales Thema. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, und Gutachten bescheinigen Sachsen einen weiterhin deutlich ansteigenden Bedarf an Pflegefachkräften und Einrichtungen. Offene Stellen können teils erst nach Monaten besetzt werden. Deshalb ist die Landesregierung aufgerufen, geeignete Rahmenbedingungen zur Aufwertung des Pflegeberufes zu schaffen. "Die Vergütung von Pflegedienstleistungen muss endlich erhöht werden, um den Lohnunterschied zu den westlichen Bundesländern auszugleichen", fordert Faensen.

Darüber hinaus fordert der bpa seit Langem die Finanzierung der Altenpflegeschulen und die Abschaffung des Schulgeldes. Im Rahmen der Pflegemesse Leipzig im vergangenem Jahr kündigte das Sozialministerium an, eine Entscheidung zur Schulgeldfreiheit zu treffen. "Geschehen ist aber bisher nichts. Nach wie vor ist das Medizinstudium in Sachsen kostenlos, während die Altenpflegeschüler ihren Schulplatz bezahlen müssen. Das sind nicht zu tolerierende Verhältnisse, von denen sich jeder Kandidat der Landtagswahl distanzieren sollte."

Des Weiteren regt Faensen an, über die Absenkung des Renteneintrittsalters von Pflegekräften auf 63 Jahre nachzudenken. Während Wehrdienstleistende mit 55 und Polizisten mit 56 Jahren in den Ruhestand gehen könnten, sei für Pflegende in den Mittfünfzigern noch lange kein Ende in Sicht - und das, obwohl ihr Beruf anerkanntermaßen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch kräftezehrend und belastend ist.

Und schließlich wartet der bpa in Sachsen noch immer auf ein flächendeckendes Versorgungskonzept zur Pflege in Sachsen. Faensen: "Die künftige Regierung muss die Weichen für neue Versorgungsangebote in Verbindung von Wohnen und Pflege stellen. Das Betreuungs- und Wohnqualitätsgesetz gilt es zu novellieren, um rechtliche Hemmnisse der Entwicklung von Versorgungsangeboten zu beseitigen."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. Landesgruppe Sachsen (bpa) Alter Amtshof 2 - 4, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 2 11 05 30, Fax: ()

(sy)

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