Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Von Kaffeefahrt bis e-commerce

(Leipzig) - E-commerce und Telekommunikation haben sich zum Schwerpunkt der Verbraucherarbeit entwickelt. Das geht aus einem Bericht des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e.V. (VZBV) und des Verbraucherschutzvereins Berlin e.V. (VSV) jetzt hervor, mit denen auch Sachsens Verbraucherschützer eng zusammenarbeiten. Schwerpunkte der Verbraucherbeschwerden liegen zunehmend in den “modernen” Formen von Vertragsabschlüssen. So sind im Internet immer wieder eine Vielzahl unzulässiger Vertragsbedingungen zu finden. Anbieter nehmen sich z.B. heraus, sämtliche Kundendaten an Dritte weiterzugeben. Andere schränken ihre Haftung unzulässig ein, behalten sich Preiserhöhungen nach Vertragsabschluss vor oder wollen die Portokosten für die Rücksendung fehlerhafter Ware auf den Kunden abwälzen. Telefongesellschaften fielen unter anderem wegen unzulässiger Gebühren für die Auflösung von Kundenkonten oder die Deaktivierung einer Mailbox auf. Hier mahnte der Verbraucherschutzverein mehrfach Gesellschaften ab.

Nicht weniger selten sind die Verstöße gegen das neue Fernabsatzgesetz, das seit Ende Juni 2000 in Kraft ist. Das Gesetz räumt Kunden bei Vertragsabschlüssen beispielsweise via Telefon oder Internet ein Widerrufs- bzw. ein Rückgaberecht ein. Zudem haben Anbieter eine Reihe von Informationspflichten vor Vertragsabschluss. In der Praxis wird das Gesetz von vielen Anbietern nicht beachtet.

Ungeachtet dessen lassen die Beschwerden über unseriöse Gewinnspiele nicht nach. Immer häufiger handelt es sich bei den Veranstaltern um Briefkastenfirmen im Ausland, die Verbraucher über ihre Gewinnchancen täuschen und die Teilnahme an einem Gewinnspiel an eine Warenbestellung koppeln. Die Verantwortlichen, die nach den Erfahrungen der Verbraucherschützer oft von Deutschland aus operieren, lassen sich meist nur schwer, zum Teil gar nicht ermitteln. Mitunter sind die Firmen im Ausland nicht einmal gewerberechtlich angemeldet.

Ähnliche Schwierigkeiten haben die Verbraucherschützer gegenwärtig damit, gegen sittenwidrige Telefaxwerbung vorzugehen, obwohl die Rechtslage eindeutig ist:
Ohne Zustimmung des Anschlussinhabers ist die Werbung per Fax verboten. Da die Werbefaxe in der Regel keine Absenderfaxkennung enthalten, sind die Verantwortlichen häufig nur mit Mühe zu ermitteln.

Ein ständiges Ärgernis sind auch unseriöse Geschäfte mit 0190er-Telefonnummern. Geworben wird z.B. mit hohen Verdienstmöglichkeiten, attraktiven Gewinnspielen und supergünstigen Sofortkrediten. Tatsächlich müssen die Anrufer dann lange Bandansagen ohne Informationsinhalt hinnehmen, die pro Minute bis zu 3,63 DM kosten.

Wer sich zu seinen Rechten als Verbraucher beraten lassen möchten, kann sich montags, mittwochs und donnerstags jeweils zwischen 10 und 18 Uhr unter der Service-Nummer 0190/79 777 1 (2,42 DM/Min.) von den sächsischen Experten beraten lassen .

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. Bernhardstr. 7 04315 Leipzig Telefon: 0341/6888080 Telefax: 0341/6892826

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