Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

UDE für faire und transparente Berufungsverhandlungen ausgezeichnet / / DHV-Gütesiegel zum fünften Mal vergeben

(Bonn) - Die Universität Duisburg-Essen (UDE) ist bundesweit als fünfte Hochschule das Gütesiegel des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) für faire und transparente Berufungsverhandlungen verliehen worden. Zuvor waren bereits die RWTH Aachen, die Universität zu Köln, die TU Kaiserslautern und die FernUniversität in Hagen ausgezeichnet worden.

Die gleichmäßig und professionell organisierten Berufungsverhandlungen an der UDE lägen als "Chefsache" in den Händen des Rektors und des Kanzlers, heißt es in der Begründung des DHV. Neben Rufinhabern der Besoldungsgruppen W2 und W3 erhielten auch Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren die Möglichkeit, persönlich mit der Hochschulleitung zu verhandeln. Gegenüber Bewerberinnen und Bewerbern werde an der UDE eine "Politik der klaren Botschaften" befolgt, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr zu schätzen wüssten. Diese betrachteten sich während der Berufungsverhandlungen nicht als "Bittsteller", sondern hätten stets das Gefühl, Gespräche "auf Augenhöhe" zu führen. Positiv zu würdigen sei die Praxis der UDE, Erstberufenen neben dem Grundgehalt unbefristete, ruhegehaltfähige und dynamisierte Berufungs-Leistungsbezüge zu gewähren. Neuberufene Professorinnen und Professoren könnten zudem in den ersten hundert Tagen auf umfassende und individuelle Bedürfnisse berücksichtigende Unterstützungsangebote rekurrieren, z. B. bei der Kinderbetreuung oder der Stellensuche für Dual Career-Paare.

Punktuell gibt es aus Sicht des DHV jedoch noch Verbesserungspotential. Mit der Implementierung eines Berufungsverfahrensmonitors könne es Bewerberinnen und Bewerbern um eine Professur noch stärker erleichtert werden, sich jederzeit über den Stand ihres Verfahrens zu informieren. Individuelle Ziel- und Leistungsvereinbarungen über Berufungs- und Bleibe-Leistungsbezüge sollten für den Fall der Zielerreichung eine eindeutige Entfristung der Leistungsbezüge vorsehen. Auch sei die starke Dominanz von quantifizierbaren Drittmittelvolumina im Kontext von individuellen Ziel- und Leistungsvereinbarungen zugunsten anderer Parameter wie z. B. besonderer Lehrangebote oder Publikationserfolge zurückzudrängen. Wünschenswert sei schließlich, dass neuberufenene Professorinnen und Professoren die verhandelte Infrastruktur möglichst ohne Zeitverzug bei Dienstantritt zur Verfügung gestellt erhielten.

"Die erfolgreiche Gewinnung hervorragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hängt maßgeblich von einer umsichtigen Berufungspolitik ab. Mit dem Gütesiegel setzt der Hochschulverband einen wirkungsvollen Anreiz zur Fortentwicklung der Berufungskultur", erklärte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen.

Wesentliche Grundlage des DHV-Gütesiegels ist ein gewichteter Fragebogen mit 42 Fragen, den der DHV auf Grund seiner Beratungserfahrung in Berufungsverfahren entwickelt hat. Der DHV berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ca. 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland. Der Schwerpunkt in der Auswertung des Fragebogens wurde auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibeverhandlungen gelegt. Stellungnahmen der zu begutachteten Hochschule flossen in die Bewertung ebenfalls ein. Hinzu kamen Interviews mit an die jeweilige Hochschule berufenen Professoren zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie der Erfahrungsschatz und die Kenntnisse der DHV-Justitiare.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Pressestelle Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Telefon: (0228) 9026666, Fax: (0228) 9026680

(sy)

NEWS TEILEN: