Pressemitteilung |

Stromhandel sichert neue Geschäfte

(Frankfurt) - Die deutschen Stromunternehmen sind im "neuen Markt" aktiv: "Der Stromhandel in Deutschland kommt jetzt voll in Fahrt. Er entwickelt sich zum zentralen Geschäftsfeld für die 900 Stromversorger in Deutschland." Das erklärte Dr. Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Frankfurt am Main, bei der Präsentation eines neuen Informationssystems für Stromhändler.

Im liberalisierten deutschen Strommarkt zählte der Branchenverband VDEW Mitte 2000 zusätzlich zu den Stromunternehmen rund 100 Händler und Makler im Großhandelsgeschäft mit Strom. Hinzu kamen mehr als 20 Niederlassungen ausländischer Energieunternehmen.

Deutscher Strommarkt im Zentrum Europas
Die Veränderungen im deutschen Strommarkt, so Meller, haben eine Dynamik entwickelt, wie sie bisher noch in keinem anderen Land zu beobachten war. Deutschland biete den größten und attraktivsten Energiemarkt in Europa: Er liegt im Zentrum und hat eine interessante Kundenstruktur.

Wichtigste Voraussetzung für den Stromhandel ist laut VDEW der Zugang zu den verschiedenen Ebenen des Stromnetzes. Es umfasse in Deutschland insgesamt 1,6 Millionen Kilometer Freileitungen und Kabel und habe rund 900 Eigentümer. Die meisten Unternehmen hätten inzwischen ihre Konditionen für die Nutzung des Netzes veröffentlicht. "Die Grundlage ist die privatwirtschaftliche Verbände-Vereinbarung, die funktionsfähige Rahmenbedingungen für den Handel liefert", betonte Meller.

Stromhandel stabilisiert den Markt
"Das neue Geschäftsfeld Stromhandel bietet den traditionellen Stromversorgern, Händlern und Großkunden neue Einkaufs- und Absatzmöglichkeiten", erläuterte Meller. Zusätzlich trage der Börsenhandel zur Preisabsicherung und Stabilisierung des Strommarktes bei.

Der Branchenverband VDEW schätzt die künftigen Börsenumsätze mittelfristig auf gut 100 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) jährlich. Das entspreche etwa 20 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland. Die Musik würde dabei zunehmend an den Terminbörsen gespielt und vor allem vom europäischen Stromgeschäft geprägt.

"Schnelle Informationen über internationale Börsentrends sind für den Stromhandel entscheidend", betonte Meller. Daten über Preisentwicklungen und ihre Einflußgrößen würden an Bedeutung gewinnen. Der Branchenverband biete deshalb zusammen mit der deutschen Telerate GmbH ein neues umfassendes Marktinformationssystem für Stromhändler an. Meller: "Das ist ein Navigator, der Stromunternehmen und Händlern die Steuerung im neuen Markt erleichtert."

Energieinformationen: Ein Millionen-Markt
"Der Markt für Energieinformationen macht heute weltweit etwa 250 Millionen Dollar im Jahr aus und wächst weiter", erklärte Alban Brindle zu dem neuen Informationssystem, das sämtliche Daten zum Strommarkt in Echtzeit übermittelt. Der Manager des weltweit führenden amerikanischen Informationsanbieters Bridge erwartet, daß künftig mehr gesamteuropäische Unternehmen entstehen, die ihre Kunden überall auf dem Kontinent mit einer Vielfalt verschiedener Dienstleistungen bedienen. Dabei sei nicht allein die Größe der Unternehmen entscheidend: "Nischenmärkte eröffnen neue Chancen", betonte Brindle.

Ebenso wie im Ausland erfordere der liberalisierte Strommarkt in Deutschland ein verstärktes Risikomanagement. Das gelte nicht nur für den Umgang mit Preisrisiken, sondern beispielsweise auch für Regulierungsrisiken. Brindle schätzt, daß die Schwankungen bei den Strompreisen auch in Europa stark zunehmen werden: "Der Unternehmenserfolg wird künftig davon abhängen, wie Unternehmen diese Veränderungen managen." Das neue Informationssystem von VDEW und der Bridge-Tochter Telerate sei dabei ein wichtiger Baustein.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke e.V. (VDEW) Stresemannallee 23, 60596 Frankfurt Telefon: 069/63041 Telefax: 069/6304289

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