Pressemitteilung | (WSM) Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.

Nächster Stromkostentreiber - ENERVIE erhöht Netzentgelte deutlich

(Düsseldorf) - Der Netzbetreiber ENERVIE in Lüdenscheid kündigt an, die Netzentgelte ab 2015 drastisch zu erhöhen. Je nach Unternehmen und Anschluss ergeben sich Erhöhungen von ca. 50 Prozent bis zu 100 Prozent. Begründung: Zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität müssen konventionelle Kraftwerke am Netz bleiben und die Kosten dafür werden auf die Stromverbraucher umgelegt. Betrieben in der Region drohen damit erhebliche Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Standorten in Deutschland.

Viele Stahl und Metall verarbeitende Betriebe in der Region Südwestfalen haben vom Verteilnetzbetreiber ENERVIE AssetNetwork Post erhalten. Sie sollen ab 2015 eine Erhöhung der Netzentgelte von ca. 50 Prozent und mehr schlucken. Bei einzelnen Betrieben am Hochspannungsnetz führt die Erhöhung zu einer Verdoppelung der Netzentgelte. Diese werden mit der Stromrechnung eingetrieben, der Strompreis wird damit nochmals erheblich in die Höhe getrieben. Der Grund dafür ist, dass konventionelle Kraftwerke in der Region, die wegen des Vorrangs des Stroms aus Erneuerbaren Energien nicht mehr rentabel betrieben werden können, zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität dennoch am Netz bleiben. Die Kosten dafür werden auf die Stromverbraucher über die Netzentgelte umgelegt.

Der Kostenanstieg für die Unternehmen der Region liegt deutlich über 1 Cent/KWh. Dagegen verblasst die jüngst verkündete minimale Absenkung der Umlage für Erneuerbare Energien ab 2015 um 0,07 Cent/KWh. Der im europäischen Vergleich ohnehin schon lange nicht mehr wettbewerbsfähige Strompreis zieht damit nochmals stark an.
Der WSM Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer dazu: "Die Wettbewerbsverzerrung bei den Stromkosten bekommt jetzt eine neue Dimension: Betriebe aus der Region Südwestfalen haben es demnächst nicht nur schwer, mit Betrieben aus Nachbarstaaten wie z.B. Frankreich oder Polen zu konkurrieren. Bei den Stromkosten haben jetzt auch noch Betriebe aus anderen Regionen Deutschlands die Nase vorn."
Der WSM fordert Strompreise, die den Betrieben einen fairen Wettbewerb mit in- und ausländischen Mitbewerbern ermöglicht und eine gerechte Verteilung von Netzentgelten.

Quelle und Kontaktadresse:
WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Uerdinger Str. 58-62, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 95786822, Fax: (0211) 95786840

(sy)

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