Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

Lehrerinnen und Lehrer weltweit stärken / / Zum Weltlehrertag fordert BLLV-Präsident Wenzel mehr Unterstützung für Pädagogen / Appell an Ban Ki Moon / Probleme weltweit sehr unterschiedlich - "in Deutschland stehen Kinder unter Druck"

(München) - Zum diesjährigen Weltlehrertag hat der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte und bessere Lernbedingungen für Schüler/innen gefordert. Wenzel schloss sich außerdem dem Aufruf "Gemeinsam für gute Bildung" an.

Danach sollen Lehrerinnen und Lehrer den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, auffordern, allen Menschen gute Bildung zu ermöglichen. Ban Ki Moon solle sich außerdem dafür einsetzen, dass weltweit alle Mädchen und Jungen eine Schule besuchen können. Wenzel bedankte sich bei allen Pädagogen/innen "für die wichtige und schwierige Arbeit, die sie täglich leisten." Der Weltlehrertag wird seit 1994 jährlich am 5. Oktober begangen, im Gedenken an die "Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer", die 1964 von der UNESCO und der Internationalen Arbeitsorganisation angenommen wurde.

Die Probleme, die Lehrkräfte auf der ganzen Welt hätten, seien natürlich höchst unterschiedlich. "Viele Kolleginnen und Kollegen beneiden uns um unsere Schulen und Möglichkeiten", sagte Wenzel heute in München. Dennoch dürfe dies nicht darüber hinweg täuschen, dass es im wohlhabenden Deutschland und im Bundesland Bayern vielen Kindern und Familien nicht gut gehe.

"Heranwachsende stehen unter einem unglaublichen Druck, ein erfolgreiches Leben zu führen. Erfolg wird verbunden mit gutem Einkommen, Karriere und Wohlstand. Sind diese Ziele aufgrund schlechter Leistungen in Gefahr, geraten viele Eltern in Panik und setzen - obwohl sie es eigentlich gut meinen, ihre Kinder unter immensen Druck", so Wenzel. Der setze schon in den Grundschulen ein und mache Kinder krank: "Oft berichten mir Lehrinnen und Lehrer davon, dass Mädchen und Buben müde im Unterricht sitzen, weil sie nicht einschlafen können, Bauch- oder Kopfweh haben, sich nicht konzentrieren können oder Angst vor der Schule haben." Auch andere Probleme würden in den Schulen sichtbar: "Leider hat das Thema Essstörung inzwischen auch die Grundschule erreicht. Schon achtjährige Mädchen machten sich Gedanken über ihr Essverhalten und beschäftigten sich intensiv mit ihrer Figur. Viele finden sich zu dick oder nicht attraktiv genug - das Gefühl kennen im Übrigen auch Jungen."

Wenzel bezeichnete die heute gesetzten Maßstäbe als nicht nur unerfüllbar, sondern im Kern auch als nicht kinderfreundlich. "Der damit verbundene Druck ist subtil und lastet schwer - vor allem auf Kindern, weil sie ihm ausgeliefert sind. Sie können das, was täglich auf sie einströmt, nicht ausreichend differenzieren und einordnen."

Die Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer seien entsprechend vielschichtig und schwierig geworden. "Sie unterrichten nicht nur, sie sind in vielen Fällen auch Lebensberater, Helfer und Ansprechpartner. Natürlich gibt es auch Lehrerinnen und Lehrer, die bei der Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgaben große Probleme haben. Sie brauchen Hilfe und keine Geringschätzung." Mit der hätten es Lehrerinnen und Lehrer leider oft zu tun. "Angesichts der Herausforderungen ist diese Geringschätzung unangemessen und kontraproduktiv", betonte der BLLV-Präsident. Lehrerkräfte müssten vielmehr gestärkt werden, damit sie ihre Schüler stark machen könnten. Das gelte für Lehrerinnen und Lehrer auf der ganzen Welt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Pressestelle Bavariaring 37, 80336 München Telefon: (089) 72100129, Fax: (089) 72100155

(sy)

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