Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Krautscheid: EU verpasst mit Aktionsplan die wichtigsten Themen im digitalen Binnenmarkt

(Berlin) - Die privaten Banken haben den heute in Brüssel veröffentlichten "Aktionsplan der EU-Kommission für Finanzdienstleistungen für Verbraucher" deutlich kritisiert.

"Die 12 vorgelegten Punkte sind enttäuschend", so Andreas Krautscheid, das für Digitalthemen zuständige Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bankenverbandes. "Denn mit dieser kleinteiligen Themensetzung - von der Portabilität von Pensionsansprüchen bis zum Preisdeckel für Nicht-Euro-Zahlungen - verzettelt sich die Kommission wieder einmal im Klein-Klein, statt endlich große Schritte hin zu einem paneuropäischen digitalen Ökosystem zu machen", so Krautscheid. Bis heute existiere kein europäischer Binnenmarkt für Privatkunden; deshalb gelte es, hier endlich weiter zu kommen.

Zwar habe die EU-Kommission in ihrem Aktionsplan die digitale Identifizierung als einen wichtigen Punkt aufgegriffen, den sie fördern wolle und eine vollständig digitale Beziehung zwischen Kunde und Bank als Schlüssel für den Finanzbinnenmarkt bezeichnet. Doch die Kommission dürfe sich dann nicht nur auf eine Technologie festlegen, deren Marktakzeptanz zumindest fraglich sei, stattdessen solle ein technologieneutraler Ansatz verfolgt werden. "Sonst bremst der Vorschlag der Kommission die Dynamik der Digitalisierung aus, statt sie als Treiber für einen europaweiten Finanzmarkt zu nutzen", warnt Andreas Krautscheid.

"Es sind die großen Themen wie das digitale Bezahlen oder das einfache und verlässliche Registrieren (Onboarding) als Kunde überall in Europa, auf die die Verbraucher und die Unternehmen dringend warten. Die Retail-Märkte sind immer noch komplett national, hier muss die Kommission Mauern einreißen und den digitalen Binnenmarkt vorantreiben", so Krautscheid. Der Verband werde nunmehr mit Unterstützern aus anderen europäischen Ländern versuchen, diese Themen auf die Agenda der Kommission zu bringen.

Dabei wird die im Februar vorgelegte Studie des Bankenverbands zum Thema "Digitales Bezahlen 2020" als Leitlinie dienen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Pressestelle Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Fax: (030) 16631399

(cl)

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