Pressemitteilung | Kommunaler Arbeitgeberverband Berlin (KAV Berlin)

Integrationsbeauftragter von Berlin und Betriebe mit Landesbeteiligung vereinbaren nächsten Schritt zur Öffnung der Ausbildung

(Berlin) - 15 Berliner Betriebe mit Landesbeteiligung erproben neue Zugänge in Ausbildung für Jugendliche mit schlechteren Startbedingungen aus Berlin braucht dich! Schulen. Im Rahmen eines Pilotvorhabens verzichten viele dieser Unternehmen auf den Einstellungstest bei der Besetzung von 53 Ausbildungsplätzen. Ein erfolgreiches Betriebspraktikum wird stattdessen zum Sprungbrett und Türöffner in Ausbildung.

"Jugendliche mit schlechteren Startbedingungen können erfolgreich in eine qualifizierte Ausbildung münden und diese auch meistern", so der Berliner Integrationsbeauftragte Andreas Germershausen während der Kick-off Veranstaltung mit den Pilotbetrieben, dem Kommunalen Arbeitgeberverband Berlin (KAV Berlin) und Ver.di. Es habe sich gezeigt, dass Jugendliche eigentlich genau die Richtigen für eine Ausbildung sein könnten, aber viel zu oft - aufgrund ihrer sozial-strukturellen Benachteiligung - an den Auswahlverfahren scheiterten.

Aus diesem Grund habe er das Pilotvorhaben "Erprobung neuer Zugänge in Ausbildung" initiiert, und zwar als eine neue Phase der Senatsinitiative Berlin braucht dich!. Die teilnehmenden 15 Betriebe stellen insgesamt 53 Pilot-Ausbildungsplätze für Jugendliche aus Familien mit Einwanderungsgeschichte zur Verfügung, die von den motivierten Jugendlichen besetzt werden.

Diese haben im Betriebspraktikum bewiesen, dass sie für die entsprechende Ausbildung geeignet sind. So wird ein erfolgreich bewertetes Betriebspraktikum zum Türöffner in die Ausbildung. Für Andreas Germershausen ist das Pilotvorhaben ein unverzichtbarer integrationspolitischer Schritt zur gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsmarkt.

Die Geschäftsführerin des KAV Berlin, Claudia Pfeiffer, betonte die Bedeutung des Vorhabens aus Arbeitgebersicht: "Unsere Mitglieder bieten jungen Menschen einen Einblick in die Arbeitswelt und möglicherweise im Anschluss auch eine Ausbildung. Hiervon können unsere Mitglieder nur profitieren. Sie stärken damit die Vielfalt ihrer Belegschaft und können neue, interessante Mitarbeiter rekrutieren. Wir begrüßen das Pilotprojekt ausdrücklich als einen hervorragenden Schritt zur Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Betriebe und Unternehmen."

Eine positive Einschätzung kam auch von der Landesvorsitzenden von Ver.di, Susanne Stumpenhusen: "Es gehört zu einer modernen Rekrutierungspolitik, benachteiligte Jugendliche besonders in den Blick zu nehmen. Das betriebliche Praktikum aufzuwerten, ist dabei genau der richtige Schritt. Arbeitsweltdistanz kann so überwunden werden. Klassische Auswahlverfahren beinhalten viele Elemente, die für die Ausbildung später nicht von Relevanz sind."

Um den Erfolg dieser Erprobung abzusichern, werden die Pilot-Kandidaten/innen in einem Berlin braucht dich! Club zusätzlich gecoacht und empowert. Andreas Germershausen betonte die Vorreiterrolle der teilnehmenden Betriebe, die mit den Vereinbarungen den nötigen Mut bewiesen, die Auswahlverfahren an die Lebensrealität eines großen Anteils der Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte in dieser Stadt anzupassen.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunaler Arbeitgeberverband Berlin (KAV Berlin) Silke Leicht-Gilles, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Goethestr. 85, 10623 Berlin Telefon: (030) 214581-11, Fax: (030) 214581-18

(cl)

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