Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

In Land- und Forstwirtschaft steckt aktiver Klimaschutz

(Bonn) - Zum Tag der Umwelt am 5. Juni 2001, der unter dem Motto ''Klimaschutz jetzt – Technologien für die Zukunft'' steht, betonte der Deutsche Bauernverband (DBV) den Stellenwert der Land- und Forstwirtschaft für einen weiter zu verbessernden Klimaschutz. Die Land- und Forstwirtschaft kann wesentlich zur Erreichung der national gesetzten Klimaschutzziele beitragen. Die Landwirtschaft hat selbst nur einen geringen Anteil an der Emission der klimawirksamen Gase (rund 5 Prozent), die eigenen Emissionen sind seit 1990 überproportional im Vergleich zum Verkehr oder den privaten Haushalten zurückgegangen. Sehr viel bedeutender ist aber die Leistung der Land- und Forstwirtschaft durch den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, die Verwendung von Biomasse zur Strom- und Wärmeproduktion und damit die Einsparung von fossilen Rohstoffen.

Nach dem nationalen Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ist zur Realisierung des Klimaschutzziels Deutschlands (Reduktion der CO2 Emission bis 2010 um 25 Prozent gegenüber 1990) noch eine bestehende Lücke von 50 bis 70 Millionen Tonnen zu schließen. Basierend auf den Angaben des Klimaschutzprogramms und nach Berechnungen des DBV kann die Land- und Forstwirtschaft hierzu den entscheidenden Beitrag leisten.

Alleine durch die Erzeugung von Wärme und Strom in landwirtschaftlichen Biogasanlagen könnte bis 2010 ein jährliche Minderung von 1,4 Millionen Tonnen CO2 realisiert werden. Insgesamt wird das CO2 Minderungspotenzial durch das jährliche Aufkommen von vergärbarer Gülle, Jauche und Stallmist auf ca. 9,9 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt.

Auch der Anbau von Raps und die Nutzung von Biodiesel in Fahrzeugen ist gegenüber fossilen Dieselkraftstoff CO2 -neutral. Allein durch den Anbau von Raps und die Nutzung von ca. 100.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr in Fahrzeugen werden 350.000 bis 400.000 Tonnen CO2 eingespart. Unter Berücksichtigung der Fruchtfolge und Standortansprüche kann eine Ausdehnung des Anbaus von Raps um eine Million Hektar zu einer Verringerung der Klimagasemissionen von rund 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent führen, was einem Dieselverbrauch von 5 Prozent entspräche.

Durch den verstärkten Anbau entweder von Körnerleguminosen zur Futternutzung oder der gezielte Anbau von Energiepflanzen wie Raps, Getreide und Mais beispielsweise auf den nicht für die Nahrungsmittelproduktion bestimmten Stillegungsflächen kann der Import von Futtermitteln reduziert und gleichzeitig der Stickstoff-Düngeraufwand reduziert werden.

Die Wälder in Deutschland stellen eine wichtige Kohlenstoffsenke dar, weil mehr Holz nachwächst als durch die Holzernte genutzt wird. Die Nettoaufnahme beträgt jährlich über 30 Millionen Tonnen CO2.

Auch das Bestreben der Landwirte zur ständigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ist aktiver Klimaschutz, organische Substanz im Boden ist ebenfalls eine Kohlenstoff-Senke. Nach Schätzungen der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig könnte der mittlere Kohlenstoffgehalt der Böden von derzeit 2 Prozent auf 2,2 Prozent gesteigert werden. Damit würde einmalig innerhalb der nächsten 50 Jahre eine zusätzliche Senke von 523 Millionen Tonnen CO2 geschaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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