Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk appelliert an künftige Regierung: Zukunft mit Mut gestalten

(Berlin) - Die künftige Bundesregierung muss "die Zukunft mit Mut gestalten", forderte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), beim ZDH-Forum anlässlich der Vollversammlung des Verbandes am Freitag in Berlin. An Gastredner Kanzleramtsminister Peter Altmaier richtete Wollseifer die klare Erwartung des Handwerks, rasch eine stabile Regierung zu bilden und die Chancen der voraussichtlichen Parteienkonstellation aus Schwarz-Gelb-Grün zu nutzen. "Jamaika kann in seiner Neuartigkeit auch neuen Schwung in die deutsche Politik bringen", zeigte sich Wollseifer zuversichtlich. Das Handwerk zähle darauf, dass die künftige Bundesregierung "nach innen hin mit Engagement und frischen Ideen das Land gestaltet und nach außen hin mit Augenmaß und Stabilität agiert."

Besondere Bedeutung komme dabei Europa zu. Die neue Regierung habe keine geringere Aufgabe, als für "ein modernes Deutschland in einem starken Europa" zu sorgen. Denn ein starkes Europa liege in den gegenwärtig unruhigen Zeiten im Interesse gerade auch des Mittelstandes. Deshalb sei Europa bei der diesjährigen Vollversammlung des Handwerks auch ein thematischer Schwerpunkt, hier vor allem die Lokomotivfunktion, die dem Verhältnis und der Zusammenarbeit von Deutschland und Frankreich für das weitere Vorankommen in Europa zukommt.

In einem Impulsvortrag stellte die neue Botschafterin der Republik Frankreich, Anne-Marie Descôtes, die besondere Verantwortung der Partnerländer Deutschland und Frankreich im europäischen Kontext heraus. Aktuelle Herausforderungen wie die Energieversorgung, die Digitalisierung, Sicherheitspolitik, der Umgang mit den globalen Migrationsbewegungen und dem internationalen Handel könnten nur gemeinsam bewältigt werden. Wollseifer wies darauf hin, dass seit Monaten eine erfreuliche Intensivierung der deutsch-französischen Achse in Europa zu beobachten sei.

Das Handwerk trage dazu durch vielfältige Formen der Zusammenarbeit mit der französischen Partnerorganisation und von Betrieben in beiden Ländern bei und fülle diese Beziehung mit Leben, so der ZDH-Präsident. Wie in Europa durch Qualität und Qualifizierung Wachstum generiert werden kann, erläuterte Ulrike Rabmer-Koller, Präsidentin der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe (UEAPME). Der ZDH bringt sich in die UEAPME seit Jahren als Mitglied ein, um die europäische Zusammenarbeit zwischen den mittelständischen Partnerorganisationen auf EU-Ebene zu stärken.

Damit Deutschland stark bleibt und damit seiner Rolle in Europa gerecht wird, muss sich die neue Regierung aus Sicht des ZDH-Präsidenten auf einer ganzen Reihe von Baustellen an die Arbeit machen. Wollseifer forderte, die digitale Infrastruktur dringend voranzutreiben, um hier endlich im 21. Jahrhundert anzukommen, und eine beherzte Innovationspolitik zu betreiben. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten, müsse zudem die Steuerpolitik leistungsgerecht und Rente und Pflege zukunftsfest und generationengerecht gestaltet werden. Als Schlüsselthemen der kommenden Jahre nannte ZDH-Präsident Wollseifer die Bereiche Bildung und Forschung. Moderne und gut ausgestattete Bildungseinrichtungen seien essentiell. Besonders mit Blick auf die Fachkräftesicherung rief er zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung auch bei der finanziellen Förderung auf, zudem zu mehr Durchlässigkeit in der Bildungslandschaft. Im nächsten Koalitionsvertrag müsse ein Berufsbildungspakt festgeschrieben werden, forderte der ZDH-Präsident. "Wir brauchen einen Berufsbildungspakt zur Förderung beruflicher Ausbildung. Weil die Fachkräfte von morgen keine natürlich nachwachsende Ressource sind, sondern ein Schatz, der mit Einsatz gehoben werden muss!"

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Pressestelle Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Fax: (030) 20619-460

(rs)

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