Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Ein großer Schritt: BDL will Freiwilliges Landwirtschaftliches Jahr

(Berlin) - Bevor es für rund zwei Millionen Schüler in die Ferien geht, fragen sich vor allem die Schulabgänger: Wie geht es nach dem Sommer weiter? Denn damit werden grundlegende Weichen ihrer beruflichen Zukunft gestellt. Für einige ist der Weg so klar - Ausbildung, Studium oder Freiwilligendienst - wie der Beruf, den sie sich ausgesucht haben. Doch für viele junge Städter, die den ländlichen Raum nur aus Kurzurlauben mit den Eltern und die Landwirtschaft nur vom Hörensagen kennen, stehen Grüne Berufe kaum zur Debatte.

In aktuellen Untersuchungen, wie vom Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Universität Gießen oder der Georg-August Universität Göttingen, wurde wiederholt nachgewiesen, dass die Entfremdung von der landwirtschaftlichen Produktion zunehmend weite Teile der Bevölkerung betrifft. "Bilderbücher zeigen immer noch einen Bauernhof mit zwei Kühen im Stroh. Dabei hat das mit der Realität nichts mehr zu tun. Genauso wenig wie Horrorvideos aus vermeintlich typischen Ställen", stellt der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. klar.

Sebastian Schaller kennt viele Junglandwirte, die mit Schulen kooperieren und auf die Bewohner der Metropolen zugehen, damit sie von echten Landwirten erfahren, wie Landwirtschaft funktioniert. "Egal ob beim Tag des offenen Hofes oder im persönlichen Dialog, sie kommen gern mit den Menschen ins Gespräch, um ihnen zu erläutern, wie die Haltungsbedingungen tatsächlich aussehen und warum", sagt der junge Mann.

"Aber das reicht nicht", findet Sebastian Schaller. Ein zentrales Marketing für die moderne Landwirtschaft, wie sein Jugendverband es fordert, ist zweifelsohne ein wichtiger Baustein, aber genauso brauche es auch ein Mehr-Wissen über, das persönliche Erleben von und die Auseinandersetzung mit Landwirtschaft. "Zu all dem könnte ein Freiwilliges Landwirtschaftliches Jahr beitragen", sagt der BDL-Bundesvorsitzende.

Hierzulande ist ein freiwilliges Jahr für eine gute Sache eine feste Größe. Es ist ein anerkannter Weg, um jungen Erwachsenen einen Einsatz für die Gesellschaft zu ermöglichen und ihnen zugleich - und zwar unverbindlich - eine Perspektive für ihre berufliche Zukunft aufzuzeigen. Genau in diesem Sinne fordert der Bund der Deutschen Landjugend die Einführung eines Freiwilligen Landwirtschaftlichen Jahres, eines FLJ.

Die für die agrarische Branche zum Überleben notwendigen Veränderungen der letzten Jahrzehnte seien an vielen weitgehend vorbei gegangen. Ein FLJ könne dazu beitragen, dass sich junge Menschen stärker mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Landwirtschaft auseinandersetzen, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum. "Ähnlich dem Freiwilligen Jahr in der Kultur oder im digitalen Bereich ließe sich mit einem Freiwilligen Jahr in den agrarischen Berufen die gesellschaftliche Notwendigkeit moderner Nahrungsmittelproduktion realistisch vermitteln", begründet der BDL-Bundesvorsitzende.

Das FLJ sollte sich am bisherigen Freiwilligen Sozialen Jahr orientieren. "Mit einem freiwilligen Jahr auf dem Hof oder in einem landwirtschaftlichen Betrieb und begleitenden Seminaren zu Persönlichkeitsbildung und zum Über-dem-Tellerrand-Schauen könnten Schulabsolventen die vielseitige Welt der Grünen Berufe entdecken. Die Gesellschaft ist reif für ein Freiwilliges Landwirtschaftliches Jahr", schlägt Sebastian Schaller den Bogen zu den jugendpolitischen Forderungen des BDL zur Bundestagswahl 2017.

Mehr dazu gibt's online unter http://wahl.landjugend.info.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) Carina Gräschke, Pressereferentin Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Fax: (030) 31904-206

(cl)

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