Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Digitale Lehr- und Lernmittel verbessern die landwirtschaftliche Berufsbildung / / DBV-Fachtagung zur Digitalisierung in der Berufsbildung

(Berlin) - Digitale Technologien halten nicht nur im produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen Bereich landwirtschaftlicher Betriebe zunehmend Einzug, sondern auch bei der Aus- und Weiterbildung. Landwirtschaftliche Fach- und Führungskräfte sowie Ausbilder, Berufsschullehrer und Prüfer in der landwirtschaftlichen Berufsbildung müssen sich zukünftig verstärkt darauf einstellen, digitale Lehr- und Lerninstrumente gezielt einzusetzen. Dafür erforderliche Rahmenbedingungen sind bislang bundesweit flächendeckend noch nicht ausreichend vorhanden. Sie müssen unter aktiver berufsständischer Begleitung weiterentwickelt werden. Diese Schlussfolgerungen wurde auf der DBV-Fachtagung zur Digitalisierung im Bereich der landwirtschaftlichen Berufsausbildung in Berlin unter Leitung von Jörn Ehlers (Landvolkverband Niedersachsen) in Vertretung des DBV-Bildungsvorsitzenden Werner Schwarz gezogen.

Aus Sicht der betrieblichen Praxis betonte Hartmut Kümmerle, Betriebsleiter und Ausbilder in Baden-Württemberg, dass digitale Technologien zur Optimierung technischer Betriebsabläufe beitragen und Arbeitserleichterungen ermöglichen. Im Bildungsbereich werde die Nutzung digitaler Lehr- und Lerninstrumente auch die Qualität und Effizienz der agrarischen Berufsbildung beflügeln. Bestätigt wurde diese berufsständische Einschätzung von Vertretern der Berufsschulen und Weiterbildungseinrichtungen und auch der für die Berufsbildung zuständigen Stellen. Die Digitalisierung aller Teilbereiche der Land- und Agrarwirtschaft sollten sich nach gemeinsamer Einschätzung aller Bildungsexperten die berufliche Bildung noch stärker öffnen und zwar im Hinblick auf die Nutzung digitalisierte Lehr- und Lernmittel. Beispielhaft vorgestellt wurden bisherige Praxiserfahrungen bei der Nutzung von "elektronischen Berichtsheften" im Gartenbau, beim E-Learning im Fachschulbereich und der Anwendung elektronischer online-gestützter Lernplattformen.

Kritisch gesehen wird die bisher noch zu geringe überregionale Koordinierung und mangelnde Kooperationsstrukturen bei der Einführung und praktischen Nutzung digitaler Lehr-/Lerntechnologien in Betrieben, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Angesichts der anhaltenden Digitalisierung sei nicht nur die betriebliche Ausbildungspraxis gefordert, sich bei der beruflichen Qualifizierung auf veränderte Herausforderungen einzustellen und neue Chancen zu nutzen. Handlungsbedarf bestehe auch in Teilbereichen des Bildungsrechts, in der Bildungsverwaltung, im Prüfungswesen und in der Lehrerqualifizierung. Die Digitalisierung der Berufspraxis könnte längerfristig auch zu neuen bildungspolitischen Herausforderungen führen, mit denen der Berufsstand sich rechtzeitig befassen werde.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Fax: (030) 31904-205

(tr)

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