Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie - Fachverband Elektrobahnen und -fahrzeuge

Deutsche Bahnindustrie hat Auslandsmärkte im Visier / ZVEI unterstützt kleine und mittelständische Zulieferer

(Berlin) - Das Wachstum im Schienenverkehrsmarkt wird sich vor allem auf ausländischen Märkten abspielen - das erwartet der Vorsitzer des ZVEI-Fachverbandes Elektrobahnen und -fahrzeuge, Rainer Kehl, Siemens AG. Der Bedarf nach leistungsfähigen, umweltgerechten Verkehrssystemen erzeugt weltweit Wachstum für den Schienenverkehr. Zusätzliches Absatzpotenzial wird dabei die Entwicklung neuer Märkte und die wirtschaftliche Liberalisierung stark wachsender Industrienationen und -regionen schaffen - so Kehl weiter.

Der bedeutendste Absatzmarkt ist Westeuropa mit einem Anteil am Weltmarkt für schienengebundenen Verkehr von rund 50 Prozent. Asien und Australien folgen mit einem Anteil von rund 27 Prozent mit mittelfristig dynamischem Wachstum und starkem Kostenbewusstsein. Der NAFTA-Raum hat rund 15 Prozent Marktanteil, und der Rest verteilt sich auf Osteuropa (3 Prozent), Südamerika (2 Prozent) und Afrika.

Während der Weltmarkt im Nahverkehr um 3,5 bis 4 Prozent bis zum Jahre 2003/04 wachsen wird, rechnet Kehl in Asien/Australien mit einem doppelt so starken Wachstum von 8 Prozent. In der NAFTA erwartet er sogar einen Zuwachs von 10 Prozent. Das Wachstum in der asiatischen Region wird vor allem in den Ländern Indien, China, Thailand und Korea stattfinden. Das Volumen in Asien beläuft sich gegenwärtig auf rund 1,1 Mrd. Euro. Asien liegt damit nach Europa mit rund 1,22 Mrd. Euro auf dem zweiten Platz. Im Jahre 2003/04 wird Asien mit etwa 1,54 Mrd. Euro mit Abstand der größte Markt sein. Europa wird hingegen mit rund 1 Mrd. Euro nach der NAFTA auf den dritten Rang abrutschen.

Der asiatische Markt für Schienenfahrzeuge wird gegenwärtig von über 16 Unternehmen bedient, wobei das größte von ihnen einen Marktanteil von lediglich 10 Prozent hat. Hier ist zu erwarten, dass eine Konzentration erfolgen wird. Denkbar ist, dass auch die jetzt nur noch drei großen Player mit Akquisitionen aufwarten werden. Bei der Bedienung des Marktes rechnet Kehl mit guten Chancen. Die rückläufigen Auftragseingänge aus Deutschland können schon jetzt durch zunehmende Auslandsorder gut abgefedert, wenn auch noch nicht kompensiert werden. Die hohen Local-Content-Anforderungen in Asien zwingen zum Aufbau lokaler Fertigungsstätten, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Dies ist auch nützlich bei der Erschließung des Marktes für Instandhaltung und Wartung, der weltweit rund 1,8 Mrd. Euro beträgt und durchschnittlich mit 6 Prozent im Jahr wächst.

Bei der Marktbearbeitung und beim technischen Fortschritt sind die Systemhäuser auf leistungsfähige, innovative Zulieferunternehmen angewiesen. Rund 50 Prozent der Wertschöpfung eines Fahrzeuges werden durch sie erbracht. Die zahlreichen klein- und mittelständischen Unternehmen haben den Vorteil, neben dem Bahngeschäft auch andere Industrien zu beliefern, wodurch ihre Anfälligkeit gegen strukturelle und konjunkturelle Probleme geringer ist. Darüber hinaus beziehen sie aus den verschiedenen industriellen Zulieferungen auch innovative Impulse, die in die Bahnprodukte einfließen.

Beim Aufbau ausländischer Repräsentanzen stehen mittelständische Unternehmen vor besonders hohen Hürden. Der ZVEI-Fachverband Elektrobahnen und -fahrzeuge fördert daher die Bildung von Partnerschaften unter den Zulieferunternehmen zur Bearbeitung ausländischer Märkte. Aus diesen Partnerschaften können effiziente Anbieter von Subsystemen hervorgehen. Die Vorteile für die Vertragspartner ergeben sich aus der Know-How-Erweiterung, einem optimalen Preis/Leistungsverhältnis und Erweiterung des Beschaffungsmarktes. Dies führt letztendlich zu einer dauerhaften soliden Substanz des Unternehmens. Gemeinsam wird im ZVEI auf internetbasierten Einkauf und Vertrieb (E-Business) gesetzt, um die Transparenz zu erhöhen und Transaktionskosten zu senken. Hier zeichnen sich vor allem bei Einkauf, Service/Diagnose und Ersatzteillieferungen Einsatzmöglichkeiten ab. Mit standardisierten Einkaufsplattformen können sowohl Systemhäuser als auch Zulieferer ihre Kosten senken.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Elektrobahnen und -fahrzeuge im ZVEI Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt Telefon: 069/6302339 Telefax: 069/6302422

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