Pressemitteilung |

DAG-Protest gegen Vorschläge zum Massenabbau von Arbeitsplätzen bei Bundesbank und Landeszentralbanken

(Hamburg) - Eine Reform der Bundesbankstruktur "auf dem Rücken der Beschäftigten" wird von der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) entschieden abgelehnt. "Vorschläge zur Streichung von rund einem Drittel der 16.000 Arbeitsplätze bei Bundesbank und Landeszentralbanken stoßen auf unseren scharfen Protest", erklärte DAG-Bundesvorstandsmitglied Gerhard Renner am 11.09. in Frankfurt/M. zu einem Thesenpapier mehrerer Bundesländer, darunter Bayern und Nordrhein-Westfalen. Es sei "ein Stück aus dem Tollhaus", wenn von den Beschäftigten zur Währungsumstellung auf den Euro ein Höchstmaß an Motivation und Leistungswillen gefordert werde, gleichzeitig jedoch ca. 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von namhaften Politikern der anschließende Rausschmiss in Aussicht gestellt werde.

Für den Vorsitzenden der DAG-Fachgruppe "Bundesbankangestellte", Bernd Palsbröker, "beweisen die aktuell schlechten Imagewerte des Euro in der Bevölkerung die Notwendigkeit, weit über die Einführung der neuen Währung hinaus das neue Geld durch Information, Beratung und Verwaltung national und regional bei Wirtschaft, Politik und Bürgern zu verankern". Dazu sei eine unabhängige Bundesbank mit einer ausreichenden Zahl qualifizierter und engagierter Mitarbeiter notwendig.

Augenscheinlich gehe es der Gruppe der Landesfinanzminister bei ihren Vorschlägen zur zukünftigen Struktur der Bundesbank und der geforderten "Weisungsunabhängigkeit für die LZB-Präsidenten" mehr um Machterhalt, d.h. den politischen Einfluß z.B. bei der Vergabe von lukrativen Posten, als um eine funktionstüchtige Zentralbank verbunden mit der notwendigen Sicherung von Arbeitskapazitäten. "Tausche Tausende von Arbeitsplätzen gegen zwei oder drei Präsidentenstühle - das ist eine Rechnung, die nicht aufgehen darf", so der Gewerkschafter.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) Johannes-Brahms-Platz 1, 20355 Hamburg Telefon: 040/3491501 Telefax: 040/34915400

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