Pressemitteilung | Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI)

Bekämpfung der Musikpiraterie / Single-Charts werden künftig nach Verkaufszahlen ermittelt

(Hamburg) - Die Mitgliederversammlung der Verbände der Tonträgerhersteller hat während ihrer Jahrestagung in Berlin beschlossen, dass in Zukunft die Single-Charts allein durch die Verkaufszahlen ermittelt werden. „Dadurch rücken wir noch näher an unsere Kunden und ihre Wünsche“, erklärt Thomas M. Stein, Vorsitzender des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft.

Singles-Charts wurden bisher in einem komplexen Verfahren ermittelt, das für die Plätze 51-100 der Charts neben den Verkaufszahlen auch die Häufigkeit der Rundfunkausstrahlungen berücksichtigte. Von Beginn des Jahres 2001 an werden diese sogenannten „airplay-Beimischungen“ entfallen. Das elektronische Meldeverfahren garantiert auch weiterhin schnelle und statistisch zuverlässige Datenerhebungen aus dem Handel.

„Das Hörfunkprogramm spiegelte in den letzten Jahren immer weniger den Musikgeschmack und das aktuelle Musikgeschehen wieder“, erläutert Vorstandsvorsitzender Thomas M. Stein. „Als Trendsetter haben sich die Sender schon lange verabschiedet.“ Folge: Die Single-Charts waren langsam, bildeten aktuelle Trends nur unzureichend ab und benachteiligten dadurch junge, neue Künstler abseits ausgetretener Wege.

Das soll nun anders werden: „Was gekauft wird, entscheidet der Markt. Unsere Kunden sind der Gradmesser für das, was in die Charts geht. Die Single-Charts werden von nun an präzise abbilden, was die Fans kaufen.“ Thomas M. Stein und die Vertreter der deutschen Musikindustrie sind sich darin einig, dass das System dadurch noch gerechter und schneller wird.

Die Mitgliederversammlungen der Verbände in Berlin deckten mit etwa 30 Programmpunkten ein breites Themenspektrum ab. Ein Schwerpunkt war Musikpiraterie im Internet. Hierzu erklärt Wolf-Dieter Gramatke, Vorsitzender der Deutschen Landesgruppe der IFPI (International Federation of the Phono­graphic Industry): „Illegale Downloads aus dem web sind nichts anderes als Diebstahl. Der Kampf gegen diese Form der Kriminalität ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Die IFPI hat damit in Deutschland enorme Erfolge erzielt und ist weltweit führend. Wir setzen dabei stark auf internationale Zusammenarbeit mit unseren Kollegen im Ausland.“ Die Musikindustrie setzt im Kampf gegen illegale Download-Angebote auf das Right Protection System (RPS), das eine technische Möglichkeit für Provider bietet, Webseiten mit illegalen Inhalten unmittelbar nach bekannt werden zu sperren. Wolf-Dieter Gramatke appellierte aber auch an die anwesenden Firmenvertreter, schnellstens legale, attraktive Angebote ins Netz zu stellen.

Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft zog ein positives Resümee der ´Phonokomm`: Auf der einzigen virtuellen Musikmesse in Deutschland wurden innerhalb von sechs Wochen rund eine Million Gäste gezählt, die die Webseite von ´Phonokomm` besucht haben. Das spricht für die Attraktivität des Angebots und des Mediums selbst. Die ´Phonokomm` soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. Dr. Hartmut Spiesecke, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft Grelckstr. 36 22529 Hamburg Telefon: 040/5897470 Telefax: 040/58974747

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