Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Bauhauptgewerbe im Oktober 2014: / Kein goldener Oktober am Bau - Auftragseingänge geben um 3 Prozent nach, Umsätze legen nur um 1 Prozent zu

(Berlin) - Für die Bauwirtschaft gab es 2014 keinen goldenen Oktober - die Zurückhaltung der Öffentlichen Hand sowie die abwartende Haltung vieler Investoren hinterließ Spuren in den Auftragsbüchern der Bauunternehmen: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der Auftragseingang der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im Oktober um nominal 3,3 Prozent (real: - 4,5 Prozent) unter dem ebenfalls schwachen Vorjahresergebnis. Damit meldeten die Bauunternehmen den fünften Orderrückgang in Folge - das bisher gut gefüllte Auftragspolster schmilzt weiter ab: Insgesamt lag die Ordertätigkeit in den ersten zehn Monaten nur noch um 0,4 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (real: - 1,0 Prozent). Auch der Umsatz entwickelte sich verhalten: Der baugewerbliche Umsatz der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten legte im Oktober gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert nur um nominal 1,0 Prozent zu. Über den gesamten Zeitraum von Januar bis Oktober lag der Umsatz dank des guten ersten Halbjahres noch um 5,9 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert.

Für die Zukunft fehlt es der Bauwirtschaft aber an zusätzlicher Nachfrage - insbesondere von Seiten der Öffentlichen Hand: Die Baubetriebe meldeten für den Öffentlichen Bau im Oktober einen Einbruch des Auftragseingangs von 7,3 Prozent. Aufgrund der Investitionszurückhaltung der Gebietskörperschaften in den vergangenen Monaten liegen die kumulierten Aufträge von Januar bis Oktober mittlerweile um 2,2 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Angesichts des Zustandes der Verkehrsinfrastruktur ist dies eine bedenkliche Entwicklung. Aufgrund der rückläufigen Ordertätigkeit in den Vormonaten und der abschmilzenden Bestände - diese lagen Ende September um 1,1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis - wurde im Oktober ein Umsatzrückgang von 1,3 Prozent ausgewiesen (Jan.-Okt: + 4,7 Prozent).
Die zunehmende gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit wirkt sich langsam auf den Wirtschaftsbau aus: Die Baubetriebe meldeten einen Rückgang der Ordertätigkeit von 4,9 Prozent - das war der zweite Rückgang in Folge (Jan.-Okt.: + 1,3 Prozent). Ob dies schon die ersten Anzeichen für ein Auslaufen der guten baukonjunkturellen Entwicklung im Wirtschaftsbau ist, werden die kommenden Monate zeigen. Noch geben die meisten Indikatoren Grund zu verhaltenem Optimismus. Zum einen lagen die Bestände Ende September deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+ 5,1 Prozent), was zu einem Anstieg der Umsätze im Oktober beitrug (+ 0,4 Prozent, Jan.-Okt.: + 5,3 Prozent). Zum anderen waren die Neubaugeneh-migungen im Wirtschaftshochbau im Oktober (veranschlagte Baukosten) nach vier Monaten endlich wieder im Plus (Okt.: + 3,6 Prozent, Jan.-Okt.: + 1,4 Prozent). Insbesondere die Nachfrage nach Handels- und Lagergebäuden zog an (Okt.: + 26,1 Prozent).

Positive Signale kommen aus dem Wohnungsbau: Die Nachfrage ist im Oktober - erstmals seit Mai - wieder angezogen. Die Baubetriebe meldeten einen deutlichen Anstieg der Auftragseingänge von 7,5 Prozent (Jan.-Okt.: + 3,2 Prozent). Auch die Baugenehmigungen von Wohnungen (Neu- und Umbau) lagen wieder im Plus (+ 11,4 Prozent, Jan.-Okt.: + 5,8 Prozent). Der Auftragsbestand ist nach wie vor hoch: In den Büchern standen Ende September um 4,3 Prozent höhere Bestände als im September 2013. Entsprechend stark stiegen die Umsätze im Oktober mit 6,5 Prozent an (Jan.-Okt.: + 9,5 Prozent).

Nachträglicher Hinweis zur Umsatzstatistik: Das Statistische Bundesamt hat die Werte auf den Berichtskreis der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten umgestellt. Bis dahin wurden die hoch geschätzten Angaben für alle Betriebe (einschließlich Kleinbetriebe) in der Pressemitteilung veröffentlicht. Der Hauptverband hat diese Praxis übernommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Pressestelle Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Fax: (030) 21286240

(sy)

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