Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUND zum Fischer/Funke-Rücktritt: Verbraucherschutz entscheidend verbessern

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt den Rücktritt von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer und Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke. Die Versäumnisse und Fehler beider Politiker in der BSE-Krise und der Streit zwischen den Ressorts um die Notwendigkeiten des Verbraucherschutzes hätten diese Entscheidung erfordert. Jetzt seien entschlossene Schritte für eine gesundheits- und verbraucherorientierte Agrarpolitik nötig und auch möglich. Dazu gehöre die Abkehr von der Massentierhaltung, die gezielte Förderung der ökologischen Landwirtschaft und die Orientierung der Politik an den Grundsätzen von Gesundheit und sicherer Ernährung. Dr. Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende: "Bisher war das Landwirtschaftsministerium vor allem eine Außenstelle der Agrarlobby. Die BSE-Krise hat extrem deutlich gemacht, dass Verbraucherschutzfragen und Naturschutzfragen in diesem Ministerium nicht genügend berücksichtigt wurden. Die Verantwortlichkeiten dafür müssen neu geregelt werden. Der Umbau der Ministerien ist dringend notwendig. Noch nie war die Unterstützung der Bevölkerung für eine Neuausrichtung der Agrarpolitik größer als in der jetzigen Situation."

Der BUND fordert die Bundesregierung auf, den Vorschlag der Staatssekretäre Rainer Baake und Martin Wille für eine Agrarwende zur Grundlage der Landwirtschaftspolitik zu machen. Dazu gehöre auch, dass Agrarsubventionen nur noch bei nachweisbaren Umweltschutzanstrengungen der Landwirte ausgereicht werden dürften. Ziel müsse die Ausdehnung des Ökolandbaus auf mindestens 20 Prozent Marktanteil bis 2010 sein. Zahrnt: "Bundeskanzler Schröder hat die Abkehr von Agrarfabriken gefordert. Jetzt hat er die Chance, dafür die entscheidenden Weichen zu stellen. Neue Besen kehren bekanntlich gut und im Agrarbereich ist Einiges auszumisten. Dafür muss Schröder den neuen Ministern jetzt die geeigneten Werkzeuge in die Hand geben. Notwendig ist die Abkehr von der Massentierhaltung und von nicht artgerechten Zucht- und Transportmethoden, ein Konzept zum Ausbau und zur Unterstützung der Ökobauernhöfe, ein Einführungsprogramm für Bioprodukte und die Beseitigung umweltschädlicher Subventionen im Agrarbereich auf nationaler und auf EU-Ebene."

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Pressestelle: Rüdiger Rosenthal Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin Telefon: 030/27586425 Telefax: 030/27586440

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