Pressemitteilung | Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM)

BSE- und MKS-Krise: Lederpreise seit Anfang des Jahres gestiegen

(Bad Honnef) - Die BSE- und MKS-Krise weitet sich für die deutsche Polstermöbelindustrie immer mehr zum Problem aus. „Die Preise für Lederhäute sind alleine im Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte März diesen Jahres um weitere 5 bis 7 Prozent gestiegen“, so Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie. Bereits im letzten Jahr war Möbelleder wegen des weltweit zurückgehenden Fleischkonsums und bedingt durch den Handel über den teuren US-Dollar im Preis deutlich gestiegen – „bis zu 25 Prozent“, so Klaas. Die Nachfrage sei trotz der Preiserhöhungen bisher konstant geblieben, die Polstermöbelkäufer müssten sich allerdings auf weiter steigende Preise einrichten. Ledersofas sind in Deutschland wie eh und je sehr beliebt, rund 45 Prozent aller Sofas sind mit Leder bezogen.

Derzeit fehlen europaweit 200.000 Lederhäute pro Woche, die Rinderschlachtungen sind seit Dezember des vergangenen Jahres um rund 50 Prozent zurückgegangen. „Ein Ende der schwierigen Situation ist nicht absehbar“, so Anton B. Rösch, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Industrieverbandes Möbel-Holz-Kunststoff Bayern/Thüringen. „Die bayerische Polstermöbelindustrie mit ihren über 9.200 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 2,5 Mrd. DM leidet unter dem Preisdruck, der sich durch die Maul- und Klauenseuche noch verschärft“, so Rösch: Praktisch jedes zweite deutsche Polstermöbel werde in Bayern gefertigt.

Die Einschränkung der Viehtransporte zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung von MKS wird einen zusätzlichen weiteren Engpass der Lederbeschaffung nach sich ziehen“, so Klaas. „Sollte sich die Seuche auf Deutschland ausweiten, würde sich die Preissituation weiter verschärfen“, fügt Rösch an.

Deutschland ist EU-weit nach Italien und Spanien Hauptproduzent von Lederhäuten. Der Rindfleischkonsum ist seit dem ersten BSE-Fall um rund 60 Prozent zurückgegangen. Tiere, die infiziert sind, werden sofort verbrannt. Lederhäute infizierter Rinder werden nicht der Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt. Durch dieses Vorgehen verteuert sich die Lederhaut automatisch. Hinzu kommt nun die rasche Ausbreitung einer für den Menschen ungefährlichen Tiererkrankung, der Maul- und Klauenseuche. MKS-infizierte Tiere werden – um die Seuche einzudämmen - vollständig vernichtet.

Die Möbelindustrie hofft jetzt darauf, dass die nun kurz bevorstehende BSE-Notschlachtung von 400.000 Rindern zur Regulierung der Fleischpreise, den Lederengpass wenigstens teilweise beheben wird. Die nun politisch veranlassten Verbesserungen zur Tierhaltung kommen künftig auch der Lederqualität zu Gute. Durch Kraftfutter sehr schnell wachsende Rinder etwa haben nicht so wertvolle Häute, wie die mit Grundfutter ernährten Tiere auf der grünen Wiese. Eine kostenintensivere Tierhaltung wird sich auf den Preis für Fleisch und Leder auswirken.

Leder bietet gegenüber anderen Bezugsstoffen eine ganze Reihe Vorteile für den Kunden. So ist Leder in allen Ausführungen, wie Farben, Prägungen, Mustern und Oberflächen erhältlich und zudem sehr robust, pflegeleicht und strapazierfähig.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. Flutgraben 2 53604 Bad Honnef Telefon: 02224/93770 Telefax: 02224/937777

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