Pressemitteilung | (DVS) Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.

53. Große Schweißtechnische Tagung in Nürnberg mit rund 1300 Teilnehmern aus ganz Deutschland

(Nürnberg) - Über 1300 Teilnehmer aus ganz Deutschland informierten sich vom 27. bis 29. September 2000 in Nürnberg über aktuelle Technologie-Trends rund ums Schweißen, Kleben, Fügen, Löten und Beschichten. Die 53. Große Schweißtechnische Tagung (GST) des DVS bewies damit wieder einmal die Innovationsstärke dieser Branche: In 60 Fachveranstaltungen referierten und diskutierten die Experten über Technologien und Trends. Im Fokus der Tagung stand auch die qualifizierte Weiterbildung und Nachwuchsförderung: So ehrte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, gemeinsam mit DVS-Präsident Dr.-Ing. Adolf Gärtner die diesjährigen Sieger im Bundeswettbewerb “Jugend schweißt”.

“Wir stehen vor großen Problemen und Herausforderungen - aber wir können sie lösen”, schrieb Bernhard Jagoda, Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, seinen über 1300 Zuhörern im CCN Congress-Center der NürnbergMesse ins Stammbuch. Bei der Eröffnung der 53. Großen Schweißtechnischen Tagung des DVS machte er deutlich: “Wer sich stetig qualifiziert, hat auch zukünftig gute Chancen in der neuen Arbeitswelt.” Jagoda brach daher eine Lanze für die Aus- und Weiterbildung. “Hier ist aber nicht nur der Unternehmer gefragt, sondern vielmehr die Eigeninitiative des einzelnen Arbeitnehmers und der Verbände.” Der DVS als “erfolgreicher Partner der Arbeitsämter” gehe hier beispielhaft voran.

So haben im vergangenen Jahr deutschlandweit über 220.000 Teilnehmer die verschiedenen DVS-Lehrgänge rund um das Fügen, Trennen und Beschichten absolviert. Weit über 80% der so qualifizierten Menschen, darunter gerade auch Langzeitarbeitslose, fanden nach erfolgreicher Prüfung wieder eine feste Anstellung.

Jagoda nahm außerdem Stellung zur Diskussion um das Renten-Eintrittsalter: “Zur intelligenten Arbeitsmarktpolitik gehören nicht starre Zeitpunkte, sondern flexible Lebensarbeitszeitkonten, die den Jungen Leistungsfreiräume geben und es den älteren Arbeitnehmern ermöglichen, ihre Erfahrungen einzubringen.” Weniger staatliches Reglement und mehr Eigeninitiative seien angesagt angesichts des globalen Marktes. “Wir müssen mehr Menschen vorbereiten, das Risiko der Selbständigkeit zu tragen und ihnen dabei keine Hemmnisse in den Weg legen.” Die 600.000 neuen Selbständigen in den vergangenen fünf Jahren seien ein ermutigendes Zeichen, aber noch zu wenig.


Innovation, Kommunikation und Akzeptanz sind Schlüsselbegriffe

In drei Punkten skizzierte Jagoda den DVS-Gästen seine Sicht für die Zukunft: Mehr Innovationen als tragende Basis in der sich immer schneller entwickelnden Technik, mehr Kommunikation (“Miteinander statt übereinander reden”) und mehr Akzeptanz von Technik und Wissenschaft. “Hier können Vereine wie der DVS tatsächlich Brücken schlagen zwischen Wirtschaft und Politik, Technik und Gesellschaft”, so Jagoda, der damit den roten Faden aus der Rede des DVS-Präsidenten Dr.-Ing Adolf Gärtner wieder aufnahm.

Dieser hatte die wichtige Rolle technischer Vereinigungen als Vermittler herausgehoben, die technische Entwicklungen verständlich machen für Nichtingenieure, Menschen und Politiker, die aber gesamtgesellschaftliche Entscheidungen zu treffen haben. Beispielhaft nannte der DVS-Präsident den aktuellen Umgang mit der Gentechnologie und dem Transrapid, bei dem er in der öffentlichen Diskussion gewisse Verstehensdefizite erkenne.


DVS motiviert den Nachwuchs


Ein Höhepunkt der Großen Schweißtechnischen Tagung in Nürnberg war die Ehrung der 5 Sieger im Bundeswettbewerb “Jugend schweißt”, den der DVS alle zwei Jahre ausschreibt: Diesmal stellten über 1300 junge Leute zwischen 16 und 21 Jahren ihr Können in verschiedenen Schweißdisziplinen unter Beweis. Aus den 14 DVS-Landesverbänden qualifizierten sich 63 Nachwuchs-Schweißer für die Endrunde, die Mitte September in Rostock stattfand. Unter großem Beifall der DVS-Gäste ehrten die beiden Präsidenten Jagoda und Gärtner die fünf Einzelsieger.

In der Leistungsklasse A hat Dmitrij Friesen aus dem DVS-Landesverband Sachsen in der Prozess-Kombination MAG/WIG mit 93 von 100 möglichen Punkten den ersten Platz belegt.

In der Leistungsklasse B wurde Frank Otremba aus dem DVS-Landesverband Sachsen-Anhalt mit 94 Punkten Bundessieger im Gasschweißen. Jörg Zeitler aus dem DVS-Landesverband Sachsen hat mit 92 Punkten den ersten Platz im Lichtbogenhandschweißen belegt. Die Siegerpunktzahl von Marko Strauch aus dem DVS-Landesverband Thüringen betrug im MAG-Schweißen 93 Punkte. Thomas Luther aus dem DVS-Landesverband Sachsen-Anhalt belegte mit 93 Punkten im WIG-Schweißen den ersten Platz.


Ebenfalls ausgezeichnet wurde Dipl.-Ing. Lars Kabatnik von der Technischen Hochschule Aachen für die Entwicklung eines Plasma-Pluspolbrenners, der Schweißungen in hohen Leistungsbereichen mit Stromstärken über 200 A bei Blechdicken von 2mm bis 8mm erreicht. Der Abicor-Innovationspreis für Nachwuchskräfte wird alle 2 Jahre gestiftet von der Firma Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG, Gießen.

Der ABICOR-Innovationspreis für Nachwuchskräfte - alle 2 Jahre gestiftet von der Firma Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG, Gießen - ging diesmal an Dipl.-Ing. Lars Kabatnik von der Technischen Hochschule Aachen für die Entwicklung eines Plasma-Pluspolbrenners.

Quelle und Kontaktadresse:
DVS - Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. Dorothee Becker, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DVS e.V., Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf Telefon: (02 11) 15 91 - 301, Telefax: (02 11) 15 91 - 200

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